Gabriele Hiltl

Ich unterstütze MINTrelation, weil noch immer viele naturwissenschaftliche und technische Berufe nicht wirklich als berufliche Alternative von jungen Frauen wahrgenommen werden.

Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Agentur für Arbeit in Bielefeld

Gabriele Hiltl

Meine Aufgabe ist es die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die Information über die Situation von Frauen und Männern am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gehört ebenso dazu wie die Zusammenarbeit mit Organisationen und Netzwerken zum Abbau von Benachteiligungen. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und MINT sind weitere wichtige Themen. Berufsbereiche und Ausbildungsbereiche öffnen, in denen bisher meist nur männliche oder nur weibliche Arbeitnehmer/innen oder Auszubildende beschäftigt sind, sind dabei eine besondere Herausforderungen.

Was muss Ihrer Ansicht dafür getan werden, dass mehr Mädchen sich für technische und naturwissenschaftliche Berufe entscheiden?

In meiner vorherigen langjährigen Tätigkeit als Berufsberaterin begegneten mir viele weibliche und männliche Jugendliche mit ihren beruflichen Überlegungen, Zielen und Träumen. Wichtig war es immer im Gespräch die berufliche Perspektive zu finden, die wirklich zum/zur Berufswähler/in „passte“ und realisierbar war. Die Fähigkeiten von jungen Frauen, ihre guten Leistungen in den Naturwissenschaften und Mathematik sollten auch in den entsprechenden Berufen ankommen. Es braucht Role-Models, Informationen in den Medien, Best practice und noch mehr Selbstverständlichkeit, dass Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen genauso zu Hause sind wie in den traditionellen Berufsbereichen.

Ich unterstütze MINTrelation, weil...

...noch immer viele naturwissenschaftliche und technische Berufe nicht wirklich als berufliche Alternative von jungen Frauen wahrgenommen werden. Dabei besteht gerade auch in diesen Berufen heute und in der Zukunft Fachkräftebedarf. Wichtig ist aber für mich auch, dass Berufswahl und berufliche Entscheidungen noch stärker eine Frage der Fähigkeiten sein sollten und nicht vorrangig, ob man ein Mann oder eine Frau ist. MINTrelation ist aus meiner Sicht eine gute Chance, aus der Praxis heraus junge Frauen zu sensibilisieren. Es wäre ein toller Erfolg, wenn es gelingt zu überzeugen, dass MINT berufliche Perspektiven für Frauen eröffnet, die besonders gut mit ihren persönlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen übereinstimmen.