Firstmary

Bitte, sag mir wer du bist!!!

Glauben

„Glauben oder Gott, was ist das schon? Doch nur ein Begriff, ein Wort, ein Symbol.. Aber nichts was wir brauchen und was wichtig für uns sein könnte...“ So reden oder denken viele Leute.
Aber ist das wirklich so?
Und es gibt schließlich viele Religionen, so viele verschiedene, dass ich niemals behaupten würde, irgendeine davon wäre der einzig richtige Glauben und alles andere sei falsch oder egal.
Ich selber bin katholisch, gefirmt und glaube an Gott.
Aber ich zweifle auch oft an ihm, diesem mir unbekannten Kerl – oder ist es eine Frau? – da oben. Wenn nicht alles läuft wie ich will, dann denke ich leicht: „Oh Gott, wo bist du?! Jetzt hilf mir doch mal, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, dafür bist du schließlich da!“ Noch so eine Frage die dann auftaucht: „Wozu ist Gott gut, wobei soll er uns schon großartig helfen können? Er ist schließlich nicht hier, nicht lebendig...“
Halt! Gott ist nicht lebendig?!
Ich glaube aber doch (wenn ich katholisch bin): Gott ist Mensch geworden, für uns gestorben und wieder auferstanden, also lebt er noch.
Das ist aber so schwer zu begreifen – wie soll jemand, der eines grausamen Todes am Kreuz gestorben ist, plötzlich wieder lebendig und fröhlich herumlaufen und sprechen können? Wie kann das denn bitteschön klappen?
Gott ist eben unbegreiflich und unverständlich. Und ich bin mir nur so sicher, dass es ihn oder sie gibt, weil ich es einmal ganz intensiv gespürt habe, plötzlich wusste ich: Es gibt einen Gott, irgendeinen. Einen, der immer auf mich aufpasst und für mich da ist. Der mich kennt wie kein anderer, der mir immer hilft, auch wenn ich nicht sofort sehen und verstehen kann, wie.

Das war in England, in der Canterbury Cathedral.
Ich hatte vorher Stress mit einigen Mädchen gehabt, war wütend, traurig und unruhig... Ich ging in den Shop, vor der Cathedral und eigentlich hätte ich gar nicht mehr hineinkommen können (Kirchen in England kosten Eintritt, wenn nicht gerade eine Messe gefeiert wird), aber ich suchte nach einem Kreuz als Andenken und hatte in der Kirche ein wunderschönes gesehen. Völlig überrascht von der Freundlichkeit der Dame, die ich fragte, ob ich noch mal in den Shop in der Kathedrale gehen dürfe (sie zeigte mir sofort lächelnd den Weg auf das Gelände), ging es mir sofort wieder besser. Als ich jedoch die Cathedral betrat, diesmal allein, ohne eine Gruppe von Schüler/innen, würde mir seltsam warm ums Herz, ich fühlte mich geborgen und verstanden, obwohl niemand einen Ton zu mir gesagt hatte. Alles war so friedlich dort, in der Kirche. Die Atmosphäre die mich plötzlich umgab war einfach toll - Ruhe, Frieden und eine angenehme Stille. Und irgendwie wusste ich: Hier ist Gott bei mir, so fühlt es sich an, wenn Gott einem ganz nahe ist. Meine Wut wegen vorhin war wie weggeblasen, und auch als ich später aus der Kathedrale kam, zwar ohne Kreuz, dafür mit einigen Karten und einem laminierten Schildchen mit einem Gedicht, war ich von einer solch großen, inneren Ruhe umgeben, dass mich für einige Zeit kein Streit oder Herumgezicke berühren konnte.

Dieses Gedicht steht auf dem Kärtchen:

The cross in my pocket

I carry a cross in my pocket
A simple reminder to me
Of the fact that I am a Christian
No matter where I may be.

This little cross is not magic
Nor is it a good luck charm
It isn’t meant to protect me
From every physical harm.

It’s not for identification
For all the world to see
It’s simply an understanding
Between my Saviour and me.

When I put my hand in my pocket
To bring out a coin or a key
The cross is there to remind me
Of the price He paid for me.

It reminds me, too, to be thankful
For my blessings day by day
And to strive to serve Him better
In all that I do and say.

It’s also a daily reminder
Of the peace and comfort I share
With all who know my Master
And gives themselves to His care.

So I carry a cross in my pocket
Reminding no one but me
That Jesus Christ is Lord of my life
If only I’ll let Him be.

Gott - Ein Gedicht

Wie soll ich dich nennen?
Vater oder Mutter?
Bruder oder Schwester?
Freund oder Herr?

Wer bist du?
Bist du eine Sie oder ein Er?
Oder keins von beidem?
Bist du einfach da?

Wo bist du?
Warum kannst ich dich nie sehen???
Warum höre ich dich kaum??
Wo bist du?
Wo wohnst du?
In der Kirche bestimmt nicht....
In unseren Herzen?
Aber dort wärst du so oft gefangen....
Bestimmt auch nicht da..
Bitte, sag mir wer du bist!!!