Der Schatz der Lebenden-Toten

Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet

Eine Tür, sie war nur angelehnt. Aus einem Spalt drangen Schreie. Ein goldenes Licht drang aus dem Spalt und eine beißende Melodie erklang. Sie war traurig, sehr traurig. Ein Schwall von dichtem Nebel hallte aus dem Türspalt und die Melodie wurde lauter. Plötzlich schnappte eine Hand heraus und fasste an die massive, äußere Messingklinke. Die Hand bestand nur aus Knochen. Sie knackte, als sich ihre langen Finger um den Griff schlossen. Jake und Drake, die beiden Schatzjäger, erschraken und pressten sich an die feuchte, staubige Wand. Die Tür öffnete sich langsam und ein lautes Quietschten und Knarren hallte durch den dunklen Keller. Das goldene Licht erfüllte jetzt den ganzen Raum. Ein Skelett schaute aus dem breit geöffneten Türspalt. Es hatte feuerrote Augen und lachte höhnisch. Es murmelte in einem seltsamen Ton: „Tretet ein, tretet ein!“ Ohne lang zu überlegen traten sie in das glänzende Licht des ungesehenen Raumes. Sei waren wie hypnotisiert. Der Raum war voll von Schätzen. Gold und Silber. Bronze und Perlen. Auf einmal wirbelte ein kühler Wind auf und die Melodie schwoll zu einem schrillen, drohendem Gequietsche an. Aus den Wänden traten weitere Skelette. Es waren die Lebenden-Toten! Wie Geister kamen die aus den Wänden gekrochen. Sie drängten sich um die Schatzjäger herum. Die Tür viel quietschend und knarrend ins schloss und verschwand spurlos. Kein Weg zurück! Immer dichter und dichter drangen die Toten an die beiden heran. Es waren nur noch ein paar schrille Schreie zu hören, die in dem weiten Raum verhallten. Das goldene Licht erlosch.

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Autorin / Autor: Fee, 13 Jahre - Stand: 15. Juni 2010