Im Hip Hop regiert der Hintern

Körperteile in der Popmusik

Wie reden wir über unsere Körper? Oder besser: Wie wird in der Musik, die wir hören, über den Körper oder einzelne Körperteile gesprochen? Bestimmt gehört ihr auch zu denjenigen, die sich darüber noch nie bewusst Gedanken gemacht haben. Ist ja auch nicht schlimm, zumal wenn es Menschen gibt, die uns das Nachdenken darüber abnehmen!

In diesem Fall sind es die amerikanischen New Media Künstler Martin Wattenberg und Fernanda Viégas. Für ihr Projekt "Listen" haben sie die Texte von über 10.000 Popsongs danach ausgewertet, wie oft welches Körperteil in den Songs genannt wird. Diese Ergebnisse haben sie dann den verschiedenen Musik-Genres zugeordnet, die Ergebnisse sind verblüffend :-)

Hip Hop

Wollt ihr raten? Richtig! Das Wort "ass" ist das beliebtest Wort in amerikanischen Hip Hop-Texten - es kommt in 23,64% aller Songs vor! Aber auch sonst geht es hier nicht ganz jugendfrei zu - so gibt es allein sechs verschiedene Ausrücke für das "beste Stück" des Mannes. Aber eigentlich gibt es im Hip Hop nichts, was nicht besungen wird... primäre und sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale, Zungen, Zehen, Lippen, Finger, Augen, Schultern, Kniee, Hälse und sogar Zehnägel kommen zu ihrer Ehre in Songtexten. Hip Hop ist damit eindeutig die körperlichste Musik, die es gibt!

*Rock, R & B, Jazz, Metal, Folk, Country, Alternative und Electronica*
So unterschiedlich diese Musikrichtungen auch sind - eines haben sie gemeinsam: Das meist besungene Körperteil sind hier die Augen! Wer hätte das gedacht... Romantiker gibt es halt überall :-).

*Gospel und Blues*
Hier geht es primär nicht um Augen und auch nicht um Hintern - die Hände liegen hier ganz vorn! Wie die Süddeutsche Zeitung am Mittwoch vermutete, könnte dies daran liegen, dass im Gospel viel geklatscht und im Blues öfter mal die Fäuste zum Einsatz kommen.

Selbstversuch:

In dem Song "My Humps" von den Black Eyed Peas kommt 1x Hand, 2x Hintern und 2x Brüste vor :-). Wenn ihr checken wollt, ob eure Lieblingssongs jugendfrei sind, seid ihr hier an der richtigen Adresse.

Testet es selbst!

Die Ergebnisse könnte ihr euch natürlich auch online angucken - sehr schön arrangiert mit Bildern der einzelen Körperteile pro Musik-Genre. Aber die Webseite bietet noch ein besonderes Feature: Man kann den Text von seinem Lieblingssong eingeben und bekommt mit Bildern die Körperteile angezeigt, die jeweils vorkommen.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 28. August 2008