Gamer sind die besseren Chirurgen

Computerspiele sollen Geschicklichkeit fördern

Heute abend startet in Leipzig die "GC - Games Convention", das (selbsternannte) größte Spielevent des Jahres. Zum Auftakt des 4-tägigen Zocker-Eldorados spielt ein Symphonieorchester Hits aus Spielen wie "Halo", "Final Fantasy" oder "Tombraider" - klingt ganz lustig, oder? Ab morgen präsentieren dann ca. 500 Aussteller aus 32 Ländern Trends und Neugigkeiten aus der Spielewelt.

Die Spielebranche hat zur Zeit aber auch allen Grund zur Freude, steht sie doch so positiv dar wie noch nie zuvor. Zum einen wurde "GAME - der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen" gerade Mitglied im Deutschen Kulturrat. Damit wurden Computer- und Videospiele jetzt wohl letztendlich als Kulturgut anerkannt (herzlichen Glückwunsch!).

Und weitere gute Nachrichten schwappten über den großen Teich und zwar aus Boston, wo am Wochenende die "American Psychological Association" tagte. Dort wurden Studien vorgestellt, die positive Aspekte des Videospielens hervorhoben:

Zocker sind die besseren Chirugen

Douglas Gentile und James Rosser von der State University of Iowa haben Chirugen verglichen, und zwar solche, die regelmäßig zocken und solche, die es nicht tun. Das Ergebnis: Die spielenden Ärzte waren bei schwierigen chirugischen Eingriffen um 27 Prozent schneller als ihre Kollegen und machten 37 Prozent weniger Fehler. Beeindruckend - besonders wenn man das Spezialgebiet der Mediziner betrachtet: laparoskopische Chirurgie. Eine weitere Untersuchung ergab außerdem, dass die Videospiele das räumliche Vorstellungsvermögen und die Fingerfertigkeit/Geschicklichkeit der Ärzte verbesserte.

Spiele fördern wissenschaftliches Denken

Constance Steinkueler und Sean Duncan von der University of Wisconsin analysierten für ihre Studie 2000 Diskussionsbeiträge in dem Onlinespiel "World of Warcraft". Ihre Erkenntnis: 86 Prozent der Online-Gamer halfen in den Beiträgen anderen bei Problemen im Spiel und 58 Prozent benutzten dafür bewertende und systematische Prozesse, wie sie auch im wissenschaftlichen Denken und Analysieren von Nöten sind. Oder anders gesagt: Multi-Player-Online-Spiele scheinen die ideale Vorbereitung auf eine erfolgreiche Uni-Laufbahn :-). Na dann: ran an die Konsole ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion/Pressemitteilungen - Stand: 20. August 2008