Ekel ist Ekel ist Ekel

Texte rufen ebenso intensive Gefühle hervor wie Filme

Oft wird die Überlegenheit der bewegten Bilder gegenüber dem geschriebenen Wort betont. Darum bemüht man sich in Werbung, Film und Fernsehen, die ZuschauerInnen mit Bildern zu verführen, zu beeinflussen und in Gefühlswallungen zu versetzen. Dabei kann das "Kino im Kopf", das beim Lesen entsteht, genauso intensive Gefühlsregungen hervorrufen wie ein Film. Das weiß jeder, der sich schon mal für ein aufregendes Buch die Nächte um die Ohren geschlagen hat.

WissenschaftlerInnen der niederländischen Universität Groningen haben das zumindest für das Gefühl des Ekels auch wissenschaftlich belegen können.

Sie zeigten Testpersonen Filmszenen, in denen jemand ein widerliches Getränk zu sich nimmt und danach das Gesicht vor Ekel verzieht. Sie ließen die ProbandInnen außerdem Textstellen lesen, in denen jemand unfreiwllig mit fremder Kotze in Berührung kommt. Zu guter letzt mussten die Testpersonen dann auch noch selbst ein ekliges Getränk zu sich nehmen (was auch immer das gewesen sein mag ;-)). Bei all diesen Aufgaben wurden die Hirnaktivitäten gemessen. Und tatsächlich zeigte sich bei allen drei Situationen die gleiche Hirnregion in der Großhirnrinde als besonders aktiv. Zwar waren die Signalwege, auf denen das Ekelzentrum aktiviert wurde, unterschiedlich, doch am Ende stand in allen Situationen der pure Ekel - ganz gleich, ob die Testpersonen nur einen Text gelesen, einen Film betrachtet oder gar selbst etwas Ekelerregendes erlebt hatten.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 13. August 2008