Er soll aussehen wie mein Vater!

Forschung: Partnersuche nach dem elterlichem Vorbild

Nach welchen Kriterien sucht ihr eure Freunde aus? Sollen sie groß, schlank und sportlich sein? Oder eher gemütlich, ruhig und gelassen? Und vor allem: Welche Gesichtszüge findet ihr eigentlich anziehend? Die Partnerwahl birgt so einige Geheimnisse, von denen nun eins gelüftet wurde, nämlich das der Gesichterfrage. WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass wir offensichtlich unsere Geliebten danach aussuchen, ob sie unseren Vätern ähnlich sehen. Und bei Jungs ist es genau umgekehrt; sie suchen ihre Freundin nach dem Ähnlichkeitsfaktor mit der eigenen Mutter aus.

Wie kommen die darauf?

Tamas Bereczkei und seine KollegInnen von der ungarischen Universität Pécs hatten für ihre Studie 52 junge Paare und deren Eltern fotografiert und anschließend die Proportionen wie zum Beispiel Länge und Breite des Gesichts, Augenabstand, Nasenlänge oder die Breite des Kinns verglichen. Außerdem sammelten sie auch Daten von einer sogenannten "Kontrollgruppe", die zwar genauso alt waren wie die Eltern, aber nichts mit den Versuchspersonen zu tun hatten.

*Vertraute Nasen und Augen, der selbe Mund, das gleiche Kinn*
Die Vergleiche ergaben eindeutige Ergebnisse: Während die jungen Frauen sich einen Partner ausgesucht hatten, der dem eigenen Vater ähnelte, hatten die jungen Männer ein Ebenbild ihrer Mütter gewählt. Der einzige Unterschied zwischen der männlich und weiblichen Partnerwahl bestand darin, dass Frauen mehr auf die Ähnlichkeit im mittleren Teil des Gesichts achteten - also Länge und Breite der Nase und Augenabstand, während die Männer eher auf Mundpartie und Kinn fixiert waren. Warum die Paare so entscheiden, führen die ForscherInnen darauf zurück, dass uns das Gesicht des andersgeschlechtlichen Elternteils von klein auf so vertraut ist, dass wir es ein Leben lang bei uns haben wollen.

*Stimmt das Sprichwort?*
Ein weiteres interessantes Ergebnis war übrigens, dass sich auch die Gesichter der Paare untereinander mehr ähnelten als zwei Gesichtspaare, die zufällig gegenüber gestellt werden. Stimmt das Sprichwort also doch, dass sich gleich und gleich gern gesellt - oder ist das alles reiner Zufall?

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 3. September 2008