Leichter lernen im Tiefschlaf

Hippocampus braucht Ruhezeiten, um Erinnerungen zu festigen

Es ist bekannt, dass zuvor Gelerntes sich besonders gut verfestigt, wenn man nach dem Lernen ausreichend schläft. Vor Klassenarbeiten ist es also nicht unbedingt sinnvoll, die ganze Nacht zu lernen, vielmehr sollte man früh ins Bett gehen, damit sich alles schön ins Gedächtnis einbrennen kann.
Niederländische ForscherInnen haben nun herausgefunden, dass es nicht nur auf aureichenden Schlaf ankommt, sondern auch auf tiefen Schlaf. Ganz offensichtlich verfestigen sich Erinnerungen nämlich im Tiefschlaf deutlich besser als in anderen Schlafphasen.

Für ihre Versuche ließen die WissenschaftlerInnen ältere Menschen  (weil die ohnehin weniger tief schlafen und altersbedingt ein schlechteres Gedächtnis haben) Bilder von Häusern und Landschaften anschauen. Dann sollten sich alle Testpersonen schlafen legen, wobei eine Gruppe mit Piepstönen daran gehindert wurde, in Tiefschlaf zu verfallen. Am nächsten Tag sollten die ProbandInnen die zuvor gesehenen Bilder wiedererkennen. Dabei wurden auch die Hirnaktivitäten gemessen.

Hippocampus braucht tiefe Ruhephasen

Es zeigte sich, dass die Tiefschlafgruppe wesentlich besser abschnitt als die Gruppe, der die Tiefschlafphase gefehlt hatte. Auch zeigte sich bei den Flach-SchläferInnen eine geringe Aktivität des Hippocampus, ein Bereich des Gehirns, der dafür zuständig ist Erinnerungen ins Langzeitgedächtnis zu überführen.
Die ForscherInnen schließen, dass der Hippocampus also offenbar besonders tiefe Ruhephasen benötigt, um seine Aufgaben zu erfüllen. Warum das ist, haben sie aber noch nicht herausgefunden. Die Ergebnisse legen auf jeden Fall nahe, darauf zu achten, vor Prüfungen und Klassenarbeiten, nicht nur lange genug, sondern auch tief genug zu schlafen - also besser ohne Musik, Fernsehen, tropfende Wasserhähne oder stündliche SMS, die einen immer wieder aus der wichtigsten Phase des Schlafes reißen.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 19. Januar 2009