Fruchtzucker ungesünder als gedacht

Werbeaussagen führen in die Irre

Viele KäuferInnen halten Fruchtzucker für gesünder als "herkömmlichen" Zucker. Immerhin ist er in gesunden und vitaminreichen Obstsorten vorhanden. Doch nicht mehr nur in Obst und Fruchtsäften ist Fruchtzucker zu finden. Zunehmend wird er auch in Joghurt, Eis, Süßwaren und Konserven eingesetzt. Die Lebensmittelindustrie nutzt das Unwissen der VerbraucherInnen aus und bewirbt ihre Produkte mit Werbeaussagen wie „mit der Süße aus Früchten“ oder "ohne Kristallzucker".

Übergewicht durch Fruchtzucker?

Doch tatsächlich fördert der im wissenschaftlichen Sprachgebrauch "Fructose" genannte Fruchtzucker laut der Verbraucherzentrale Sachsen Übergewicht und das Ansteigen der Harnsäurewerte im Blut. Das wiederum führt zur Insulinresistenz und damit zur mangelhaften Verwertung von Zucker und anderen energiereichen Nährstoffen durch die Zellen. Fruchtzucker führt nicht zu einer Ausschüttung von Insulin und folglich auch zu keinem Sättigungsgefühl. So wird leicht mehr gegessen, als der Körper braucht.

Auf Zutatenliste achten

"Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Fructose im menschlichen Körper muss die Lebensmittelwirtschaft Verantwortung übernehmen und auf den Zusatz von Fructose in den Lebensmitteln verzichten", fordert Uta Viertel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Doch die Lebensmittelindustrie setzt Fruchtzucker zunehmend gerade bei süßen Getränken, in Joghurts und Eis, in Backwaren, Konserven etc. ein. Er lässt sich preisgünstig aus Mais herstellen und hat eine um 20 Prozent höhere Süßkraft als der übliche Haushaltszucker, die Saccharose. Somit braucht man weniger davon. In der Zutatenliste findet man dann die Begriffe: Fruktose-Glukosesirup oder Glukose-Fruktosesirup, je nachdem, welcher Zuckeranteil in der eingesetzten Zuckerlösung überwiegt. "Verbraucher sollten vor dem Kauf von Lebensmitteln sorgfältig das Zutatenverzeichnis lesen", empfiehlt Viertel.

Auf frisches Obst nicht verzichten

Das zeigt einmal mehr: nicht alle Produkte, die als gesund angepriesen werden, sind auch wirklich gesund. Bei Obst und Gemüse müsst ihr euch aber keine Sorgen über die negativen Auswirkungen des Fruchtzuckers machen. Im Gegenteil, sie liefern dem Körper wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Die fruchteigenen Zucker werden meist gut vertragen. Daher gilt immer noch die Faustregel, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen ;-).

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 17. Februar 2009