Warten auf den nächsten Song

Hirn arbeitet zwischen zwei bekannten Liedern auf Hochtouren

Hört ihr eure Lieblingslieder auf eurem MP3-Player auch rauf und runter? Kennt ihr dabei dieses Gefühl, wenn auf ein Lied immer ein ganz bestimmtes Lied folgen muss, weil ihr es einfach so gewohnt seid? Und ist euer ganzer Körper dann schon auf dieses folgende Lied eingestellt?

Tatsächlich arbeitet das Gehirn zwischen zwei bekannten Liedern auf Hochtouren und stellt schon mal alle Weichen für den zu erwartenden Song. Das haben amerikanische ForscherInnen in Versuchen mit Testpersonen jetzt sichtbar gemacht, ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience" veröffentlicht.

Die WissenschaftlerInnen ließen StudentInnen ihre Lieblings-CDs hören oder CDs mit weitestgehend unbekannten Liedern und Reihenfolgen. Beim Hören wurden die Gehirnaktivitäten mit einer Magnetresonanztomografie sichtbar gemacht. Die Gruppe, die die Lieblings-CDs hören durfte, zeigte dabei in den Pausen zwischen zwei Liedern Hirnaktivitäten im präfrontalen Cortex und im sognenannten prämotorischen Cortex. Bei der Gruppe, die unbekannte Musik hörte, zeigte sich eine solche Aktivität in der Stille zwischen zwei Liedern nicht.

Die ForscherInnen waren überrascht, dass mit den prämotorischen Arealen auch solche Gehirnbereiche aktiviert wurden, die für planvolles Handeln zuständig sind und den Körper darauf vorbereiten, aktiv zu werden - in dem Fall wohl mitzusingen oder im bekannten Rythmus zu wippen.
Jetzt wisst ihr also, warum ihr in der Pause zwischen zwei bekannten Liedern regelrecht unter Strom steht und warum ihr völlig irritiert seid, wenn das erwartete Lied dann doch nicht kommt.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 9. März 2009