Igitt: Pizza mit Pseudo-Käse?!

Verbraucherrechtsorganisation foodwatch fordert eindeutige Kennzeichnung

Er riecht wie Käse, sieht so aus wie Käse und zieht sogar Fäden. Leider aber ist kein Milliliter Kuh- oder andere Milch drin, denn es ist Pseudo-Käse. Die Händler nennen ihn offiziell Analog-Käse und bieten ihn Pizzerien und Imbissbuden für ihre Produkte, aber auch im normalen Supermärkten unter Tarnnamen wie "Pizza-Mix" oder "Sandwich-Scheiben" an. So landet der billige Käse-Ersatz auf unserer Pizza oder dem überbackenen Brötchen, ohne dass wir etwas davon ahnen.

Von Milch keine Spur

Anstelle von Milch enthält der Käse-Ersatz nur Pflanzenfett (zum Beispiel Palmöl), Eiweiß, Stärke, Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe und kostet bei manchen Anbietern nicht mal 15 Cent je 100 Gramm.

Verboten ist es allerdings, dass Anbieter dieses Produkt auch "Käse" nennen. Das wird aber immer mehr umgangen. In den vergangenen Tagen hatten Vertreter von Lebensmittelkontrollbehörden der Länder erklärt, dass etwa an Imbissbuden Pseudo-Käse als echter deklariert werde. Welche Betriebe falsche Angaben machen, wurde jedoch nicht veröffentlicht.

Deshalb fordert die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch die Veröffentlichung von Kontrollergebnissen zum Einsatz von so genanntem Analog-Käse. "Wenn Käse-Imitat aus Pflanzenfett und Geschmacksverstärkern als 'Käse' verkauft wird, ist das Betrug", erklärte der stellvertretende foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt. "Die Behörden wissen davon. Im Interesse der Verbraucher müssen sie die Betrüger nennen – es gibt keinen Grund, die Deklarationsverstöße geheimzuhalten."

foodwatch fordert zudem eine eindeutige Kennzeichnung, mit der VerbraucherInnen billige Ersatzprodukte von echtem Käse unterscheiden können. Wolfschmidt: "Pseudo-Käse muss klar und deutlich als 'Käse-Imitat' gekennzeichnet werden, im Handel genauso wie auf Speisekarten und an Verkaufstheken."

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 22. April 2009