Fritten statt Salat

Gesunde Auswahl verführt zu ungesundem Essen

Der Anblick von gesundem Essen verführt zu einem ungesunden Gericht. Das haben jedenfalls ForscherInnen amerikanischer Universitäten in vier aufeinanderfolgenden Studien herausgefunden. Sie untersuchten, wie sich die Auswahl von Speisen unterschied, wenn in einem Restaurant gesundes Essen angeboten wurde - oder eben nicht. Verrückt - aber offenbar reicht das bloße Vorhandensein von gesundem Essen, um bei den Testpersonen indirekt das Gefühl zu wecken, sich vernünftig zu ernähren. Dabei führt die Anwesenheit von Salat & co paradoxerweise dazu, dass die Testpersonen ausgerechnet das ungesündeste wählen, das auf dem Speiseplan steht - die gesunden Lebensmittel werden zu regelrechten Wegweisern in die fettige Frittenhölle. Offenbar betrifft dieses seltsame Phänomen Leute besonders stark, die eine relativ hohe Selbstbeherrschung aufweisen.

Fritten punkten zwischen Salat und Gemüse

In einem der Versuche sollten die Testpersonen Beilagen wählen. Einer Gruppe wurden Fritten, Folienkartoffeln oder Chicken Nuggets angeboten, einer anderen Gruppe stand zusätzlich ein Salat zur Auswahl. Während in der ersten Gruppe nur selten Pommes Frittes gewählt wurden - sind die doch in dieser Auswahl am ungesündesten, wurden sie in der Salatgruppe absurderweise recht häufig gewählt - und das meist von Leuten, die ansonsten eine hohe Selbstkontrolle aufweisen. Die Studie zeigt, dass vermeintlich gesunde Restaurantangebote offenbar genau den gegenteiligen Effekt haben können. Denn wo zwischen lauter Fritten die Folienkratoffeln die erste Wahl sind, punkten die Fritten zwischen Salat und Gemüse.

Ihre Ergebnisse haben die Forscher Keith Wilcox, Beth Vallen, Lauren Block, and Gavan J. Fitzsimons im Journal of Consumer Research veröffentlicht.

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 21. April 2009