Kinderunfreundliches Deutschland

Verbände kritisieren die Regierung

Arme Frau Merkel: Nicht nur, dass sie sich den ganzen Tag in London mit 19 Männern rumschlagen muss, nein, jetzt sind auch noch die Jugendverbände aus Deutschland sauer auf die Regierung und machen Ärger. „Kinder und ihre Rechte spielen in der Gesellschaft immer noch eine untergeordnete Rolle“, so Jürgen Heraeus, Vorsitzender des Deutschen Komitees für UNICEF.

Wie es wirklich um uns steht, haben verschiedene Organisationen und die UNICEF aus aktuellem Anlass noch einmal zusammengefasst. Der aktuelle Anlass ist, dass die Bundesregierung einen Bericht über die Lage der Kinderrechte an die Vereinten Nationen (UN) nicht pünktlich abgeben wird. Vor allem die wachsende Armut, der Umgang mit Flüchtlingskindern und die Schulbildung werden stark kritisiert.  Jetzt mal ein paar Zahlen, die diese Behauptungen unterstützen.

Kinderarmut:

Jedes sechste Kind lebt in einer Familie, die mit weniger als 1.000 Euro im Monat auskommen muss. Besonders betroffen sind Kinder, die bei nur einem Elternteil leben oder viele Geschwister haben. Auch Kinder mit Migrationshintergrund sind besonders betroffen.

Bildung:

76.000 Schüler und Schülerinnen haben die Schule ohne einen Abschluss in der Tasche verlassen. 300.000 Kinder gelten als Schulverweigerer. Bei Kindern mit Migrationshintergrund sind Sprachprobleme entscheidend für den weiteren Bildungsweg, sie sind auf Hauptschulen deutlich über- und an Gymnasien unterrepräsentiert.

Situation der Flüchtlingskinder:

Ja, die gibt es auch in Deutschland. Ca. 300.000 schätzen die Kinderorganisationen. Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten haben diese Kinder nicht. Wenn die Jugendlichen über 16 sind werden sie beim Asylverfahren wie Erwachsene behandelt. Eine umfassende medizinische und psychosoziale Versorgung bleibt ausgerechnet den oft chronisch erkrankten Flüchtlingen verwehrt.

Die Forderungen der Verbände:

Der Deutsche Bundesjugendring fordert, die Kinderrechte ernst zu nehmen, Kinder angemessen zu fördern, sie zu beteiligen und zu schützen. „Die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung ist deswegen keine symbolische Politik, sondern ist 60 Jahre nach in Kraft treten des Grundgesetzes nur dessen würdige Weiterentwicklung“, sagt Sven Frye, stellvertretender Vorsitzender des DBJR.

Alle Verbände für Jugendliche und Kinder in Deutschland fordern die Regierung weiterhin auf,  die Kinderrechte im Grundgesetz, dem höchsten Gesetz in Deutschland, zu verankern oder zumindest das Kinderwohl vorrangig bei der Rechtssprechung zu berücksichtigen.

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 2. April 2009