Achtung, fertig, blinzeln!

Wir schließen die Augen nur, wenn es wenig zu verpassen gibt

Nicht nur wenn wir verlegen sind, genießen oder schlafen schließen wir die Augen, sondern auch um unsere Augen zu befeuchten, schlagen wir alle paar Sekunden unsere Augenlider nieder. Und das dauert jedes Mal fast eine halbe Sekunde! Rechnet man die Zeit dieser Art Erblindung zusammen, kommt man auf ca. sechs Sekunden Dunkelheit pro Minute.

Ganz schön viele Informationen könnten uns uns in dieser Zeit verloren gehen, aber unser Gehirn ist schlau und teilt die Zeit des Blinzelns ganz gezielt ein: Japanische WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass wir immer dann blinzeln, wenn es gerade nichts Wichtiges zu verpassen gibt; dadurch verhindern wir, dass wir durch den Lidschlag in Gefahr geraten.

Der Blinzelversuch

Um ihre These zu untermauern, ließen die ForscherInnen der Universität in Tokio ihre Versuchspersonen zunächst einen Filmausschnitt aus Mr. Bean (dem britischen Komiker), dann Landschafts- oder Tieraufnahmen anschauen und später noch einen Ausschnitt aus einem Harry-Potter-Hörbuch anhören. Währenddessen zeichneten sie dann auf, wie oft und vor allem wann die ProbandInnen blinzelten. Dabei fanden sie heraus, dass die Szenen aus Mr. Bean alle dazu brachte, fast zum gleichen Zeitpunkt zu blinzeln, ein Effekt der bei den Naturaufnahmen und dem Hörbuch nicht auftrat. Besonders bei Szenenwechseln, zum Ende von Szenen und bei der Abwesenheit von Mr. Bean schlossen die Meisten die Augen, um ja keine Information zu verpassen.

Blinzeln bei Satzzeichen

Unser Gehirn entscheidet also je nach Informationslage, wann es die Augen schließen lässt und wann wir sie geöffnet lassen müssen, um  Zusammenhänge zu verstehen. Und das passiert ganz unbewusst und nebenbei. Beim Lesen setzt dieser Mechanismus übrigens auch ein: wir blinzeln angeblich am meisten bei Satzzeichen.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. Juli 2009