Achtung retuschiert!

Französische Abgeordnete fordert Warnhinweise auf Fotos

Die Modeszene mag darüber nur spöttisch oder vielleicht ungläubig die Mundwinkel verziehen, aber die französische Abgeordnete Valérie Boyer der konservativen UMP-Partei scheint den Vorschlag ernst zu meinen. Sie möchte einen Gesetzentwurf durchbringen, der vorschreibt, dass geschönte Bilder - etwa in Werbung und Hochglanzmagazinen - den Hinweis "retuschiertes Foto" tragen müssen. Bei Missachtung dieser Kennzeichnungspflicht möchte die Politikerin eine saftige Geldstrafe verhängen lassen. Auch Verpackungen und Plakate für politische Kampagnen sollen den Hinweis tragen.

Verzerrte Wahrnehmung von Frauen

Damit will Boyer gegen die völlig verzerrte und unrealistische Darstellung von Frauen vorgehen, die in den Magazinen immer dünner und androgyner werden, obwohl die Realität doch so anders aussieht: auch in Frankreich gibt es ein großes Problem mit Übergewicht und Fettleibigkeit. Viele würden solche Bilder für die Realität halten und so einem Ideal nacheifern, das es gar nicht gibt.
Mit ihrem Vorschlag will Boyer die öffentliche Gesundheit stärken und die Verbraucher schützen. Für ihren Gesetzesentwurf konnte die Politikerin bereits 50 parlamentarische Mitstreiterinnen gewinnen.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 23. September 2009