Das Loch bleibt!?

Heute ist Welttag für die Erhaltung der Ozonschicht

Es ist irgendwie ruhig geworden um das Thema Ozonloch, das noch vor wenigen Jahren mit Horrorszenarien über zunehmenden Hautkrebs und anderen Schrecklichkeiten die Tagespresse beherrschte. Auch heute, am Welttag für die Erhaltung der Ozonschicht, ist nicht viel zu erfahren über ihren Zustand, und ob sie weiterhin ihrer Aufgabe gewachsen ist, die Erde (und uns) vor den schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne abzuschirmen.

Wächst die Ozonschicht wieder zu?

Wahrscheinlich liegt das Desinteresse der Medien daran, dass das FCKW, die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, die in Spraydosen, Kühlschränken und verschiedenen Kunststoffen angewendet wurden und lange als Ozonkiller Nr. 1 galten, inzwischen durch klimafreundlichere Produkte ersetzt wurden und die Ozonschicht sich langsam wieder erholt. Die Produktion von FCKW wurde nämlich 1987 im Montrealer Protokoll verboten und 195 Staaten tragen heute das Protokoll mit! Dennoch - Jubel ist nach Aussagen einiger Wissenschaftler noch nicht angesagt: Zwar sinken die Werte der FCKW-Konzentration in der Stratosphäre seit dem Jahr 2000, aber das Ozonloch wird noch eine Weile brauchen, bis es sich erholt hat. Immerhin hatten wir im Jahr 2006 noch "das bisher größte Loch aller Zeiten", sagt Andreas Baumgärtner, Atmosphärenchemiker am Max-Planck-Institut in Mainz einem TAZ-Artikel.

Neuer Ozonkiller Lachgas?

Die Hoffnung, dass das Loch sich wieder ganz schließt, teilen nicht alle ForscherInnen mit der Meteorologischen Weltorganisation, die 2006 verlauten ließ, dass es in 50 bis 60 Jahren verschwunden sein würde. Inzwischen wollen WissenschaftlerInnen nämlich einen neuen Ozonkiller gefunden haben: Lachgas (N2O). Dies wird hauptsächlich frei beim Einsatz von Stickstoffdünger in der konventionellen Landwirtschaft und in Verbrennungs- oder Kläranlagen; es entsteht allerdings auch, wenn Organisches verfault. Neben seinem ozonabbauenden Potenzial soll das Stickoxid auch die Wirkung von Treibhausgas haben, und das sogar 300-mal stärker als Kohlendioxid, behaupten US-ForscherInnen in einer neuen Studie.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 16. September 2009