Licht aus!

Forschung: Schlafen bei Licht kann zu Depressionen führen

Schlaft ihr auch oft bei Licht ein oder denkt ihr, ihr könnt nur in einen süßen Schlummer fallen, wenn das Nachttischlämpchen brennt? Vielleicht überlegt ihr es euch doch nochmal anders, denn WissenachftlerInnen haben herausgefunden, dass Schlafen bei künstlichem Licht Depressionen fördern kann - zumindest bei Mäusen.

Das Schlaf-Experiment

ForscherInnen der Staatsuniversität von Ohio in Columbus untersuchten in ihrer Studie drei Wochen lang vier Gruppen von Mäusen. Zwei Gruppen mussten 24 Stunden künstliches Licht über sich ergehen lassen, wovon eine Gruppe sich aber in dunkle Röhren verkriechen konnte. Die anderen beiden Gruppen wurden nur jeweils 16 Stunden beleuchtet und durften sich acht Stunden im Dunkeln erholen. Einer Gruppe von ihnen wurde ebenfalls ermöglicht, sich zu jedem Zeitpunkt in einer dunklen Röhre zu verstecken.

Anschließend suchten die Wissenschaftler bei den Mäusen nach Hinweisen auf Depressionen und Ängstlichkeit. Depressive Nager trinken beispielsweise weniger vom Lieblingsgetränk Zuckerwasser als ihre Artgenossen.

Nach Ablauf der drei Wochen zeigte sich dann, dass die Mäuse, die 24 Stunden Dauerbeleuchtung erfahren hatten, aber sich ab und zu ins Dunkle retten konnten, genauso wie die Tiere die den 16 zu 8 Stunden Rhythmus hatten kaum depressive Symptome an den Tag legten: Sie tranken genau so viel von ihrem Lieblingsgetränk Zuckerwasser wie zuvor. Die armen Tiere, die sich nicht in die Dunkelheit zurückziehen konnten, litten anschließend an deutlichen Anzeichen von Depression und verschmähten das süße Getränk.

Was die WissenschaftlerInnen erstaunte war aber, dass die depressiven Mäuse weniger ängstlich waren, was sie an der geringeren Konzentration eines bestimmten Stresshormons ablasen. Bei Menschen sind dagegen die körperlichen Reaktionen bei Depressionen und Angst immer eng aneinander gekoppelt.

Der Schluss zu dem die WissenschaftlerInnen kommen: künstliches Dauerlicht kann gesundheitsschädlich sein, was besonders Menschen mit Nachtdiensten oder Wechselschichten betrifft oder eben auch die, die bei Licht schlafen ;-).

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 23. Oktober 2009