Igel richtig füttern

Im Herbst sind viele gestachelte Freunde auf Nahrungssuche

Wohnungen und Futter für Igel im Herbst

Wenn es im Herbst abends zwischen den Sträuchern raschelt, sind das nicht nur die Blätter, sondern Igel, die lautstark auf sich aufmerksam machen, durch das Unterholz rumpeln und nach Futter suchen. Tagsüber verstecken sich Igel in Kompost- oder Reisighaufen, einer Böschung oder einer Hecke. Sie verlassen das Versteck nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wichtig ist daher, möglichst nicht in das natürliche Umfeld der Igel einzugreifen oder gar Unterschlupfmöglichkeiten zu zerstören, rät der Deutsche Tierschutzbund. Denn grundsätzlich haben Igel dort die besten Chancen, den Winter unversehrt zu überstehen. Ihr braucht euch eigentlich nicht weiter um sie zu kümmern; wirklich hilfsbedürftige Igel sind daran zu erkennen, dass sie tagsüber unterwegs sind, abgemagert erscheinen und sich apathisch verhalten. Auch Igel, die bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen, sind meistens geschwächt oder krank.

Für Unterschlüpfe sorgen

Wenn ihr Igel in euren Garten locken wollt, müsst ihr für Unterschlüpfe wie Hohlräume unter Gartenhäusern, Treppen, in Holzstapeln oder Steinhaufen sorgen. Auch sehr dichtes Gebüsch oder Hecken finden sie toll. Damit sie sich ernähren können, solltet ihr Laub liegenlassen, darin leben dann nämlich Insekten, die den Igeln als Futter dienen. Weil Igel eine sehr große Fläche brauchen, um satt zu werden, müssen zu den Nachbargärten Durchgänge sein. Gifte sind natürlich tabu. Habt ihr einen Teich im Garten, muss das Ufer flach auslaufende sein. Auch solltet ihr Kellerschächte oder Gruben abdecken, denn sonst kommen sie darin kläglich um.

Die Lieblings-Mahlzeit der Igel sind Insekten. Wenn ihr sie also zufüttern wollt, dann muss es fleischliche Nahrung sein, die der natürlichen ähnlich ist. Bitte füttert Igel nicht mit Schnecken, Regenwürmern oder Mehlwürmern. Diese Nahrungstiere übertragen häufig Parasiten oder lösen Krankheiten aus.

Das ist gut für Igel

  • Katzenfeuchtfutter vermischt mit einem Igel-Trockenfutter
  • ungewürztes Rührei (kein rohes Ei geben!)

  • ungewürztes, leicht angebratenes Tatar oder Rinderhackfleisch

Bitte die Igel nicht damit füttern

  • Obst (Igel können dies aufgrund ihres Magen-Darm-Traktes nicht verwerten)
  • Alle Arten von Kuhmilchprodukten. Sie enthalten Milchzucker (Laktose), den Igel nicht aufspalten können. Er ist die Ursache für schmerzhafte Durchfälle und häufig tötlichen Koliken.
  • Brot, Kuchen, Kekse, Süßigkeiten, Nüsse
  • Essensreste jeder Art

Ein Igel ist kein Haustier

Das Futter wird in standfesten Schälchen bereitgestellt. Ungeeignet hierfür sind Plastikschalen. Bewährt haben sich glasierte Ton-Blumentopf-Untersetzer oder Glasdeckel von Einweckgläsern.

Darauf weist der Verband auch auf seinem Jugendportal hin: Igel, die in menschliche Pflege genommen werden (also innerhalb der Wohnung), müssen eine optimale Versorgung erhalten - und das täglich über fünf bis sechs Monate. Eine falsche Behandlung kann der Gesundheit des Tieres schaden. Es ist deshalb notwendig, dass die „stacheligen Gäste" so bald wie möglich zur weiteren Obhut an einen Tierarzt, den nächstgelegenen Tierschutzverein oder an eine autorisierte Igel-Station übergeben werden.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 16. November 2009