Zur Weihnachtszeit etwas Gutes tun und Spenden

Woran ihr wahre Wohltäter erkennt

Gerade zur Weihnachtszeit wird es den meisten Menschen warm ums Herz und das Mitgefühl für andere, die nicht so viel haben, um sich ein schönes Fest zu machen, ist besonders groß. Viele Spendensammler nutzen die Tatsache des etwas locker sitzenden Geldes während der Weihnachtszeit schamlos aus und in einigen Fällen kommt das Geld nicht dort an, wo es wirklich gebraucht wird. Wer wirklich helfen möchte, sollte seine Gaben deshalb nicht allzu leichtgläubig verteilen. Denn in vielen Bundesländern darf inzwischen ohne Anmeldung und Genehmigung auf Klingeltour gegangen werden.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen, um die wahren Wohltäter von unseriösen Spendensammlern zu unterscheiden:

  • *Wildes Spendensammeln vielerorts erlaubt:* In den meisten Bundesländern müssen Spendensammlungen nicht mehr behördlich angemeldet und genehmigt werden. Es reicht aus, dass Menschen einen Verein gründen, sich eine Satzung geben und sammeln gehen. Und während früher eine Sammelbüchse verplombt sein musste, gibt es oftmals keine Regelung, um Münzen und Scheine vor zweckentfremdetem Zugriff zu sichern. Grund genug, genau hinzuschauen und sich erst Informationen über die jeweilige Organisation einzuholen.
  • *Nicht spontan, sondern überlegt spenden:* Wenn es an der Haustür klingelt oder ihr an Ständen auf der Straße bedrängt werdet, solltet ihr euch nicht unter Druck setzen lassen. Spenden ist freiwillig! Wo mit Fotos von Folteropfern, hungernden Kindern oder gequälten Tieren Mitleid erregt werden soll, stecken möglicherweise nur gestellte Aufnahmen dahinter. Aufdringlichen und überwiegend auf die Gefühlsschiene zielenden Werbern zeigst du am besten die kalte Schulter!
  • *Überweisung statt Sammelbüchse:* Wenn du eine Organisation nicht kennst und unsicher bist, ob seriöse Spendensammler am Werk sind, solltest du dir ein Antragsformular oder einen Überweisungsträger von der sammelnden Organisation zuschicken lassen. So kannst du deine Entscheidung in Ruhe überdenken. Die meisten seriösen Unternehmen können zudem einen Geschäftsbericht vorweisen, der darüber informiert, wofür das Geld aus Spenden oder Mitgliedsbeiträgen im jeweiligen Geschäftsjahr ausgegeben wurde.
  • *Spendenwerber im World Wide Web:* Eine eigene Homepage im Internet ist kein Garant für die Seriosität einer Organisation! Professionell gestaltete Internetseiten können zwar vordergründig einen vertrauenswürdigen Eindruck erwecken. Sicherer ist jedoch, hinter die Kulissen zu blicken und ergänzende Informationsmaterialien wie zum Beispiel Jahresberichte anzufordern.
  • *Vorsicht bei Fördermitgliedschaften:* Viele unseriöse Gruppen werben sogleich feste Mitglieder. Meist sind die Beiträge sehr hoch und geboten wird kaum etwas. Zudem bindet man sich bei Fördermitgliedschaften in der Regel für einen längeren Zeitraum ohne Widerrufsmöglichkeit.
    Denn die Regelung wie bei anderen Haustürgeschäften, die Verpflichtung innerhalb von zwei Wochen widerrufen zu können, gilt bei solchen Fördermitgliedschaften in der Regel nicht. Oft fließt auch nur ein kleiner Teil der Beträge in Hilfsprojekte. Den weit größeren Teil der Spendengelder verschlucken meist Werbung und Verwaltung.
  • *Wegweiser durch den Spendendschungel:* Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin (Link siehe unten) erteilt Auskünfte über eine Vielzahl an Hilfswerken und hat mit Hilfe eines Spenden-Siegels mehr als 250 überwiegend soziale Organisationen als förderungswürdig anerkannt. Das DZI-Spendensiegel kann von gemeinnützigen Zweckverbänden, die sich durch überregionale Spendensammlungen finanzieren, und für regelmäßig durchgeführte abgegrenzte Sammlungen beantragt werden.
    *Allerdings:* Geprüft werden nur Hilfswerke, die sich selbst beim DZI melden und die Kosten für die Prüfung übernehmen. Vor allem kleinere Organisationen sparen sich das. Wenn ein Verein also in der DZI-Liste fehlt, muss das daher nicht zwangsläufig bedeuten, dass er unseriös ist. Trägt ein Spendenaufruf den Sternenkranz mit DZI-Siegel, kann man sicher sein, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und die Gelder nachprüfbar ausweist.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 3. Dezember 2009