Eine Rote Schleife vor dem Brandenburger Tor

Heute ist Welt-Aids-Tag

Seit gestern ziert das Brandenburger Tor eine über 300qm große Rote Schleife. Einen Tag vor dem Welt-Aids-Tag am heutigen Tag wurde sie von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler zusammen mit mehreren hundert Aids-Botschafterinnen und -Botschaftern entrollt. Vier Menschen in übergroßen, durchsichtigen Kugeln bewegten sich währenddessen durch das Tor und wollen damit die soziale Isolation von Menschen mit HIV/Aids symbolisieren.

Das Event bildet den Höhepunkt der diesjährigen Welt-Aids-Tag-Aktion „Gemeinsam gegen Aids. Ganz Deutschland zeigt Schleife“, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung durchführt. Die Aktion will die Menschen motivieren, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen und ruft zugleich zur Solidarität mit HIV-infizierten und aidskranken Menschen auf.

Deutschland hat die niedrigste Neuansteckungsrate in Westeuropa

Mit etwa 3.000 HIV-Neuinfektionen pro Jahr hat Deutschland derzeit die niedrigste Neuansteckungsrate in Westeuropa. Seit 2007 sind die Infektionszahlen hierzulande nicht mehr gestiegen - ein kleiner Erfolg, der auf einer umfangreichen und nachhaltigen Präventionsstrategie basiere, freut sich Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler: „Die Aidsbekämpfung in Deutschland ist international vorbildlich."

Mehr Menschen nutzen Kondome

Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung will auch künftig die Aufklärungsarbeit an sich ändernde Herausforderungen anpassen, denn nach wie vor sei Aids zwar nicht besiegt, aber Prävention wirke: "Benutzten im Jahr 2004 zu Beginn einer Partnerschaft noch 70 Prozent der Partner Kondome, so sind es aktuell 81 Prozent. Das zeigt, das Schutzverhalten steigt weiter an. Die stagnierende Zahl der Neuinfektionen bestätigt das.“

Am Arbeitsplatz kann man sich nicht infizieren.

Die Deutsche AIDS-Hilfe beklagt hingegen, dass HIV-Positive in unserer Gesellschaft immer noch stigmatisiert werden - z.B. am Arbeitsplatz. Sylvia Urban, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) weiß, dass viele ihre Krankheit aus Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes und aus Angst vor Diskriminierung und Mobbing verstecken. Daher macht die DAH das Thema „HIV und Arbeit“ anlässlich des Welt-Aids-Tags und 2010 zu einem ihrer Schwerpunkte, damit sich irrationale und unbegründete Ängste abbauen, "denn am Arbeitsplatz kann man sich nicht infizieren.“

AIDS ist immer noch ein stärkeres Tabuthema als andere Krankheiten

Auch die Deutsche AIDS-Stiftung ruft alle auf, Menschen mit HIV und Aids nicht alleine zu lassen, denn diese Krankheit werde noch immer stärker tabuisiert als andere Krankheiten, sagt Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung. HIV führe bei vielen Betroffenen auch zu materiellen Nöten, weil sie ihren Arbeitsplatz verlieren und auf Unterstützung angewiesen sind. Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt deshalb jährlich mehr als 3.000 infizierte und aidskranke Menschen in Deutschland in akuten Notlagen oder mit Hilfsprojekten.

Seit wann gibt es den Welt-Aids-Tag?

Der Welt-Aids-Tag wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen und wird seit 1988 weltweit jedes Jahr am 1. Dezember begangen. In Deutschland ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Sitftung für die bundesweite Aktion „Gemeinsam gegen Aids“ zum Welt-Aids-Tag verantwortlich.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 1. Dezember 2009