Die Wurst ist schuld!

Forschung: Rotes Fleisch muss nicht ungesund sein

Rotes Fleisch, weißes Fleisch. Schon lange diskutieren und untersuchen WissenschaftlerInnen die negativen Auswirkungen von sogenanntem roten Fleisch (Rind, Lamm, Schwein), das der Gesundheit weniger zuträglich sein soll als "weißes" Fleisch (Geflügel). In diversen Studien wurde behauptet, dass der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs begünstigt.
WissenschaftlerInnen der Harvard School of Public Health (HSPH) haben nun rund 1600 Studien zu dem Thema durchforstet und sind dabei nicht immer auf einen eindeutigen Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Herzerkrankungen oder Diabetes gestoßen. Die ForscherInnen wollten darum herausfinden, ob rotes Fleisch zu Unrecht diesen schlechten Ruf genießt und nahmen 20 relevante Studien genauer unter die Lupe.

Steak statt Würstchen!

Bei der Auswertung konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen/Diabetes und dem Verzehr von rotem (unbehandelten) Fleisch angezeigt werden. Mit "unbehandelt" definierten die ForscherInnen Fleisch, das weder gesalzen, gepökelt oder geräuchert, noch durch andere Konservierungsstoffe haltbar gemacht wurde.
Eine Vorliebe für Würstchen, Schinken & Co. hingegen scheint sich tatsächlich ungünstig auf die Gesundheit auszuwirken. Der Verzehr von 50 Gramm behandeltem roten Fleisch täglich steigert den Ergebnissen zufolge das Diabetes-Risiko um 19 % und das Risiko koronarer Herzerkrankungen sogar um 42 Prozent.
Wenngleich die Forscher aufgrund der begrenzten Datenlage keine eindeutigen Schlüsse ziehen können, liegt die Vermutung nahe, dass die gesundheitliche Gefährdung nicht unbedingt von rotem Fleisch ausgeht, sondern von den diversen Zusatzstoffen (Salz, Konservierungsmittel usw.), die bei der Herstellung von Fleischprodukten zugefügt werden.

Für die Grillsaison heißt das: sicherheitshalber lieber Steaks als Bratwürstchen. Wer nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun will, schmeißt aber noch besser frisches Gemüse auf den Grill.

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 21. Mai 2010