Kunststoff

Pack die Jute-Tüte ein, nimm dein kleines Schwesterlein...

So vielseitig und wandelbar Kunststoff auch ist, die Schattenseiten der weltweiten Plastifizierung lassen sich nicht leugnen. Unsere Meere sind voll von Plastikabfällen - vor allem in Form von Plastiktüten und PET-Flaschen. Meerestiere und Vögel sterben, weil sie die im Meer schwimmenden Plastikteile mit Nahrung verwechseln oder sich in Plastikseilen verfangen. Auch lösen sich bei der Zersetzung des Plastiks toxische Stoffe, die in den Mägen der Tiere - und schließlich zumindest in allen Nicht-Vegetarier-Mägen - landen. Zudem fanden Wissenschaftler heraus, dass Fische, die in der Nähe von sogenannten "Plastikinseln" leben, zunehmend unfruchtbar werden.

Durch Müllvermeidung, Recycling und Abfallmanagement kann man die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle drastisch reduzieren. Viele Menschen beginnen, umzudenken und rufen Projekte ins Leben, um den Kunststoff-Müll zu entsorgen oder zu vermeiden und Alternativen für Kunststoffe zu finden oder diese zumindest vollständig zu recyclen. Doch auch schon kleine Dinge - wie der Verzicht auf Plastikflaschen oder Plastiktüten - können viel bewirken...

Lass dich inspirieren!

Unverpackt schenken

Du brauchst dringend eine gute Geschenkidee? Dir fällt nichts ein, außer Lemongras-Duschgel, verpackt mit Cellophan und Schleifchen drum? Dabei weißt du nicht einmal, ob der Beschenkte auf Lemongras-Duschgel steht und dein Geschenk nicht - samt Verpackung - direkt im nächsten Mülleimer landet? Vielleicht kannst du dich von OxfamUnverpackt inspirieren lassen bei der Geschenkauswahl: Verschenke eine Ziege, zehn junge Bäume oder ein Klassenzimmer an diejenigen, die es brauchen! Die Beschenkten in Deutschland bekommen als symbolisches Geschenk eine Grußkarte und einen Kühlschrank-Magneten. Zu hoffen bleibt nur, dass der symbolisch Beschenkte den Kühlschrank-Magneten auch gebrauchen kann...

Die Meere säubern

Der 19-jährige Niederländer Boyan Slat will über Crowdfunding das Projekt "Ocean Cleanup" zur Befreiuung der Ozeane von Plastikmüll ins Leben rufen. An Stellen, an denen durch die Meeresströmungen besonders viel Plastik angeschwemmt wird, sollen große "Fangarme" im Meeresboden verankert werden, die den Plastikmüll einfangen und in ein Auffangbecken leiten. Von dort soll der Plastikmüll dann acht Mal im Jahr abgeholt und anschließend recycelt werden. Über die Einnahmen des Recyclings soll das Projekt mitfinanziert werden. Einige Wissenschaftler befürchten jedoch, dass die Anlage den Meeresströmungen nicht standhält, mit der Zeit verkrustet und so unbrauchbar wird. Auch glauben sie, dass es nicht möglich ist, nur das Plastik und nicht gleichzeitig Meerestiere einzufangen. In einer neuen Machbarkeitsstudie will Boyan Slat auf die Kritikpunkte der Wissenschaftler eingehen.

Mach was draus!

Zum Nachlesen und Nachsehen

  • www.plastic-planet.de
    Auf der Webseite zum Film "Plastic Planet" findet ihr viele Informationen rund um das Thema Plastik.
  • reset.org
    Tipps zur Vermeidung von Plastikabfall.
  • reset.org
    Artikel über die Auswirkungen des Plastikmülls in den Ozeanen.
  • www.zeit.de
    Der Fotograf Chris Jordan dokumentiert in seinen Bildern das Sterben von Albatrossen durch Plastikmüll.

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Autorin / Autor: Frauke Erny - Stand: November 2014