Sieben Milliarden Menschen auf der Welt – Kann das gut gehen?

chocoholic macht sich Gedanken darüber, was wir gegen die Horror-Szenarien der Überbewölkerung tun können

Als ich heute Morgen die Zeitung gesehen habe, und gesehen habe, dass heute, am 31. Oktober 2011 der siebenmilliardste Mensch geboren wurde, war ich irgendwie erstaunt, aber auch etwas geschockt. Sieben Milliarden, eine sieben mit neun Nullen – eine Zahl, die für mich unvorstellbar groß ist.
Vor nur 12 Jahren wurde der sechsmilliardste Mensch geboren und 2050 soll es schon um die 9,2 Milliarden Menschen in der Welt geben. Laut einer 1990 veröffentlichen Studie von Prof. Arthur A. Westling liegt die Tragfähigkeit der Erde bei 2 Milliarden Menschen, die es aber schon 1927 gab. Nun gibt es 5 Milliarden Menschen mehr, als die Erde angeblich beherbergen und ernähren kann.

*Nicht genügend Nahrung für alle*
Die meisten armen Länder (auch Dritte Welt Länder genannt) befinden sich in Afrika, Südostasien und Südamerika, also den eher heißen Gebieten. Schon jetzt ist es schwer für die vielen Menschen auf dem vergleichsweise wenigen fruchtbaren Boden genügend Nahrung für die gesamte Bevölkerung anzubauen, unvorstellbar, wie das mit noch mehr Menschen aussehen soll. Denn besonders die Menschen in den armen Ländern sind nicht informiert genug und verfügen meist nicht über Verhütungsmittel, um den starken Bevölkerungswachstum wenigstens etwas zu bremsen. Und selbst wenn Verhütungsmittel zur Verfügung stehen, werden sie häufig nicht benutzt, weil viele streng katholisch sind und Verhütung in der katholischen Kirche bekanntlich sehr verwerflich und verboten ist.
Aber nicht nur die Geburten sind Schuld an dieser Überbevölkerung. Denn die westliche Medizin und Medikamente sind so ziemlich in jedem Land angekommen, weshalb die Menschen älter werden, die Geburten aber nicht zurückgehen. Denn in den allermeisten Ländern gibt es keine Rente wie in Deutschland oder sonst eine Hilfe vom Staat, weil dafür schlichtweg das Geld fehlt. Deshalb brauchen die Menschen der armen Länder viele Kinder, die später für sie sorgen können.

*Unfaire Verteilung*
Auch die Verteilung der Lebensmittel wird bei einer größeren Bevölkerung noch ungerechter werden. Schon heute leben wir, die Menschen der Industrieländer, im Überfluss und die Menschen in den armen Ländern müssen Hunger leiden. Mit der steigenden Bevölkerung, die man hauptsächlich in den armen Ländern findet, während in den Industrieländern die Bevölkerung eher schrumpft, gibt es in diesen Ländern noch weniger Nahrung und wir haben noch mehr Nahrung „übrig“. Außerdem bauen viele arme Bauern Dinge an, die sie an die Industrienationen verkaufen können, um sich etwas Geld zu verdienen, wie zum Beispiel Kaffee, Baumwolle oder Kakao. Allerdings können auf Flächen, wo solche Dinge angebaut werden, dann keine Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung mehr angebaut werden und es kann zu noch mehr Hunger führen. Aber auch die Industrieländer machen es den armen Ländern nicht leicht, denn sie können den Preis der zu verkaufenden Waren sehr herunterdrücken und günstige Lebensmittel bekommen, die das arme Land noch ärmer machen.
Während wir es uns also mit einem Kakao und kugelrund vor dem Fernseher bequem machen, sitzen eine Milliarde Menschen in der Hitze, haben Hunger und können eigentlich nichts anderes tun, als sich damit abzufinden.

*Und jetzt?*
Wenn man sich im Internet nach Lösungsmöglichkeiten umsieht, werden sehr viele Horror-Szenarien aufgeführt; Kriege um Nahrungsmittel und natürliche Ressourcen, Viren, Epidemien und Naturkatastrophen. Ob das die Lösung für das Problem „Überbevölkerung“ ist? Wenn man den vielen Foren glauben schenken will, dann auf jeden Fall, wenn man allerdings weiter überlegt (und auf die seriöseren Seiten klickt ;)), kann man feststellen, dass, wenn man das so sagen will, Frauen aus den armen Ländern den Bevölkerungswachstum stoppen bzw. verlangsamen können. Frauen müssen gleichberechtigt sein und somit auch die Familienplanung (mit-)bestimmen können, Zugang zu günstigen Verhütungsmitteln bekommen, diese trotz der Kirche auch anwenden und Möglichkeiten haben, sich zu bilden und aufgeklärt zu werden. Das klingt zwar sehr einfach, aber in vielen Ländern werden Frauen nur sehr wenig wertgeschätzt und sind in den Augen der Männer nur da, um Kinder zu bekommen und zu versorgen.
Für Schulen zur Aufklärung fehlt in den meisten Gebieten das Geld; Industrieländer müssen, was ja eigentlich auch im eigenen Interesse sein sollte, entweder spenden oder selber Schulen bauen. Außerdem muss sich die Einstellung der Männer auf jeden Fall verändern, sie müssen den Frauen einen gleichwertigen Platz in der Gesellschaft einräumen. Mir ist bewusst, dass das leichter gesagt, als getan ist und der Weg dahin lang ist, aber irgendwann muss man damit anfangen - und ist die Geburt des siebenmillionsten Menschen auf der Erde nicht ein schöner symbolischer Beginn für die Gleichberechtigung der Frauen? Wenn das der Gesellschaft irgendwann gelingen sollte, ist ein weiterer Schritt zum langsamen Bevölkerungsanstieg oder sogar irgendwann zum Bevölkerungsrückgang geschaffen.

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Autorin / Autor: chocoholic; - Stand: 31. Oktober 2011