Musikalische Teamarbeit

Studie: Fröhliche Musik am Arbeitsplatz führt zu mehr Kooperation

Ob im Café, im Kaufhaus oder in der Warteschleife am Telefon - mit melodischen Klängen will man uns offenbar zum Konsumieren anstiften oder uns besänftigen, wenn wir uns im Callcenter über irgend etwas beschweren wollen. Was macht aber Musik mit uns, wenn sie wir sie bei der Arbeit hören? Diese Frage beschäftigte Forscher_innen der Cornell University. In Experimenten fanden sie heraus, dass Musik wichtige Auswirkungen auf die Art der Zusammenarbeit haben kann.

In Papier, das im Journal of Organizational Behavior veröffentlicht wurde, beschreiben die Cornell-Forscher_innen Kevin Kniffin, Jubo Yan, Brian Wansink und William Schulze zwei Studien, in denen sie die Wirkung verschiedener Arten von Musik auf das Kooperationsverhalten von Individuen im Team testeten.

Für jede Studie teilten sie die Studien-Teilnehmer in Dreier-Teams ein, die Wertgutscheine erhielten. Diese konnten sie entweder der Gruppe spenden oder sie für sich selbst behalten. Dann spielten sie den Gruppen verschiedene Musikstücke vor. Hatten sie fröhliche Musikstücke gespielt (wie zum Beispiel "Happy Days", "Brown Eyed Girl" von Van Morrison, "Yellow Submarine" von den Beatles oder "Walking on Sunshine" von Katrina and the Waves) waren die Textpersonen eher bereit, ihren Wertgutschein an die Gruppe zu vergeben. Bei nicht so glücklich machenden Songs (zum Beispiel von weniger bekannten heavy metal-Bands) behielten die Teilnehmer_innen die Gutscheine eher für sich. Das kooperative Verhalten stieg um etwa ein Drittel, wenn die Gruppen fröhliche Musik hörten.

In einem zweiten Experiment testeten die Wissenschaftler_innen, wie die Menschen reagieren, wenn keine Musik gespielt wird. Hierbei stellte sich heraus, dass die Versuchspersonen gleich oft die Gutscheine verteilten bzw. für sich behielten. Daraus schließen die Forscher_innen, dass fröhliche Musik Menschen häufiger dazu ermutigt, Entscheidungen zu treffen, die zum Wohl des Teams beitragen.

"Musik ist ein großer Teil unseres täglichen Lebens, ob wir es bewusst wahrnehmen oder nicht", erklärt Studienautor Kniffin, der Verhaltensforscher an der Cornell University ist. "Musik kann unbemerkt mit Orten wie Supermärkten oder Fitness-Studios verschmelzen. Aber sie kann auch absolut in der Vordergrund treten, wenn zum Beispiel Präsidenten nominiert werden. Unsere Studienergebnisse zeigen noch einen weiteren Aspekt: sie kann Menschen dazu bringen, sich harmonischer zueinander zu verhalten, wenn sie Musik mit einem konstanten Rhythmus hören." Cornell-Direktor Wansink fügt hinzu: "Fröhliche Musik hat die Kraft, den Arbeitsplatz insgesamt kooperativer und unterstützender zu machen."

Die Forschenden schlagen Manager_innen darum vor, Musik nicht nur unter dem Aspekt der Kundenzufriedenheit auszusuchen, sondern auch das Glück der Arbeitnehmer_innen zu berücksichtigen, um die Teamarbeit zu beflügeln.

Na dann einigt euch schon mal über eure gemeinsame Playlist, wenn ihr demnächst eine Teamarbeit erledigen sollt ;-).

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