Mit Spiderman gegen Spinnenangst?

Studie: Schon 7 Sekunden aus den Marvel-Filmen helfen, Spinnen- und Ameisenangst zu lindern

Ihr leidet unter schrecklicher Spinnenangst? Dann versucht es mal mit Spiderman! Ihr fürchtet Ameisen? Dann ist Ant-Man für euch richtig. Einer aktuellen Studie zufolge eignen sich die Marvel Filme, um irrationale Ängste vor den Achtbeinern zu therapieren. Bisher wird in der sogenannten Expositionstherapie versucht, die Phobie durch einen neutralen Kontakt zu den angstauslösenden Reizen zu bekämpfen. Wer immerzu Spinnen gezeigt bekommt, hat irgendwann keine Angst mehr vor ihnen. Israelische Forscher_innen um Prof. Ben-Ezra von den Universitäten Ariel und Bar-Ilan wollten nun in ihrer Untersuchung überprüfen, wie sich positive - wenn auch fiktive - Reize auf die Angst auswirken.

Sie ließen 424 Testpersonen Szenen aus Spiderman und Ant-Man sehen und erfassten, wie die Angstsymptome davon beeinflusst wurden. Dabei konnte die Wissenschaftler_innen nach einem nur 7-sekündigen Spiderman-Ausschnitt schon eine deutliche Reduktion der Spinnenangst beobachten (vorher-nachher-Vergleich).

Die Forscher_innen überprüften natürlich auch, ob der gleiche Effekt auch bei einem anderen neutralen Filmausschnitt (ruhiger Naturfilm) auftritt, oder ob auch die Angst generell gegen Insekten damit bekämpft werden könne - beides war negativ. Die Wissenschaftler_innen glauben darum, dass es hier tatsächlich der konkrete "Kontakt" zum angstauslösenden Tier (Spinne, Ameise) war, der die Angstsymptome gemildert hat. Dies eröffne neue Methoden für die Behandlung solcher Phobien. Denn es gilt zwar der reale Kontakt mit Angstauslösern als besonders wirksam, aber nicht so sehr ein Kontakt über Bilder oder Filme. Dies ist aber nicht für alle Angstpatient_innen möglich. Betroffene machen oft einen Bogen um Therapien, wo sie mit ihren Angstauslösern auf Tuchfühlung gehen sollen. Hier kann der gute alte Spiderman auch im realen Leben wertvolle Dienste leisten. ;-)

Ob die angstlösende Wirkung von Dauer ist oder sich wirklich in der Therapie bewährt, muss in weiteren Studien überprüft werden. Die Wissenschaftler_innen liebäugeln indes, Marvels Superhelden-Filme auch in anderen Bereichen einzusetzen - etwa bei der Therapie des posttraumatischen Belastungssyndroms.

Die Ergebnisse der Studie sind im Fachjournal Frontiers in Psychiatry veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 6. Mai 2019