Mit Köpfchen nach ganz oben

Karriere-Studie: Intelligenz siegt über Vitamin B und soziale Herkunft

Deine Mutter ist nicht mit der Personalchefin befreundet und dein Vater kennt auch nicht den Vorstand der Firma XY, wo du dich gerne bewerben würdest? Keine Sorge, denn auch ohne das sogenannte "Vitamin B" - also Beziehungen - kannst du einen erfolgreichen Job bekommen. Das jedenfalls behauptet eine Studie der Tel Aviv Universität (TAU), die Daten aus einer Befragung von über 12 Tausend Amerikanern von 1979 bis 2004 ausgewertet hat. Demnach spielt Intelligenz eine wichtigere Rolle für den beruflichen Aufstieg als die soziale Herkunft.

Für seine Studie verglich Prof. Ganzach nur die Daten von Intelligenz und sozialer Herkunft seiner TeilnhemerInnen. Die Intelligenz wurde auf der Grundlage von Ergebnissen eines Eignungstests berechnet, und die soziale Herkunft wurde basierend auf Daten wie elterliche Erziehung, Familieneinkommen und dem beruflichen Status der Eltern ermittelt. Durch den Zeitraum der Studie über 25 Jahre war es möglich, ein genaues Bild über den Einfluss der einzelnen Faktoren auf den wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, erklärt Prof. Ganzach. Vergleiche man den Einfluss von Intelligenz und sozioökonomischem Hintergrund, komme man zu dem Ergebnis, dass Intelligenz eine genauere Vorhersage über die zukünftigen Berufskarriere ermögliche. Zwar starten Kinder aus wohlhabenden Familien tendenziell weiter oben auf der Karriereleiter und erhalten bessere Einstiegslöhne, im Laufe ihres Berufslebens können die intelligenten Kinder sie aber einholen und sogar überflügeln, denn später mache sich die Intelligenz durch höhere Lohnsteigerungen bezahlt, fand Ganzach heraus.

Diese Erkenntnisse dürften alle diejenigen erfreuen, die sich bei der Suche nach dem ersten Job nicht auf Vetternwirtschaft verlassen können. Zwar könne die Familie, die Herkunft und die richtige Verbindung ein Türöffner sein, aber für den weiteren Erfolg ist eindeutig die Intelligenz mehr gefragt als der Satz "du bist, wen du kennst".

Für zukünftige Studien wünscht sich der Wissenschaftler, dass auch Faktoren wie Persönlichkeit, soziale Kompetenz und die Fähigkeit, gut in einer Gruppe arbeiten zu können, hinzugezogen werden, denn auch das habe großen Einfluss auf die Weiterentwicklung im Berufsleben.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 10. April 2012