MINT- Berufe stärken ist eine gesellschaftliche Notwenigkeit

MINT- Bildung (Technikbildung) muss im gesamten Lebenslauf verankert werden! Sonst sieht es für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft schlecht aus. Das ist das Fazit der Unternehmen, die an der Erstellung der MINTtoolbox beteiligt waren.

Bei der Sicherstellung der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft spielt der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) eine besonders große Rolle. Schon seit Jahren wird über die MINT-Fachkräftelücke geklagt, die immer größer wird.

Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe haben sich deshalb schon frühzeitig auf den Weg gemacht, die drohende MINT-Fachkräftelücke zu schließen, indem sie vermehrt junge Frauen für technische Berufe begeistern wollten. Gemeinsam mit Schülerinnen und Studentinnen wurden Maßnahmen und Konzepte geschmiedet und umgesetzt. Über 50 Best-Practice-Beispiele sind in der MINTtoolbox- mehr Frauen in Technikunternehmen dokumentiert und als praxisnahe Umsetzungsleitfäden zur Nachahmung online abrufbar.

Nach vier Jahren fand im Januar 2020 unter reger Beteiligung ein MINTtoolbox-Austauschtreffen beim Unternehmen Connext Communication GmbH in Paderborn statt. Erfreulich ist: alle Unternehmen sind gewachsen und weiter aktiv, junge Menschen und insbesondere junge Frauen für ihre Unternehmen zu gewinnen.

Aber der gesellschaftliche Gegenwind ist enorm. Die Rollenstereotype haben sich verfestigt, die Welt wird von Geburt an in rosa und hellblau eingeteilt, das geht im Kindergarten und in der Schule weiter bis hin zur geschlechtsdifferenzierten Berufswahl. Hinzu kommt, dass technische Ausbildungsberufe allgemein bei den Eltern und in der Schule ein schlechtes Image haben und die Zukunftsplanung für junge Menschen vornehmlich auf die Aufnahme eines Studiums ausgerichtet wird. Die Berufsorientierung vor allem an Gymnasien ist immer noch verbesserungswürdig. Auch kommen die Kinder und Jugendlichen viel zu wenig mit Technik in Kontakt.

MINT-Bildung muss im gesamten Lebenslauf stärker verankert werden, ist eine Forderung der Unternehmensvertreter_innen an die Politik und die Gesellschaft. Ähnlich wie es Musikschulen gibt, sollte es Technikzentren geben, die zum Experimentieren und selbst Technik gestalten, einladen. Gleichzeitig müssen auch die Unternehmen ihre Tore öffnen und mehr jungen Menschen Chancen eröffnen. Als neue Zielgruppe könnten auch Studienabbrecher für die Unternehmen gewonnen werden. Unsere Gesellschaft braucht mehr qualifizierte technische Fachkräfte, damit sie zukunftsfähig bleibt.

Bei den Unternehmen der MINTtoolbox sind technisch interessierte junge Männer und Frauen jederzeit herzlich willkommen!

Weiterführende Informationen

Autorin / Autor: redaktion - Stand: 16. Januar 2020