Mathe ist nur was für Jungs…

Stereotype entstehen bereits in der Grundschule

Wie wir alle aus vielen Studien wissen, besitzen Männer und Frauen die gleichen Fähigkeiten. Der einzige Grund, warum alle denken, Jungs wären besser in Mathe und Mädchen in Lesen, liegt in stereotypen Vorstellungen. Eine Studie der University of Washington fand nun heraus, dass diese Stereotype bereits im Grundschulalter entstehen und kulturell beeinflusst werden. So war beispielsweise im früheren Jugoslawien die Meinung verbreitet, dass Mädchen und Jungen gleich gut in Mathe sind.

In einer weiteren Studie mit Grundschulkindern wurde nun die amerikanische Sichtweise sichtbar: Mathe ist nur was für Jungs! Der Test untersuchte, wie Mathe mit dem Geschlecht in Verbindung gebracht wurde anhand von drei Konzepten: Die Verbindung der eigenen Person mit weiblich und männlich, die Verbindung von Mathe mit männlich und weiblich und die Verbindung von Mathe und Lesen mit der eigenen Person. 247 SchülerInnen von der ersten bis zur fünften Klasse ordneten Wörter bestimmten Kategorien zu. Im zweiten Konzept mussten Mädchen- und Jungennamen sowie Mathe- und Lesebegriffe zugeordnet werden. Wenn Jungennamen mit Mathewörtern und Mädchennamen mit Lesebegriffen gepaart sind, sollten diejenigen, die bereits durch das Mathe-Stereotyp geprägt sind schneller reagieren und anders herum, so die Annahme der Wissenschaftler.

Das Ergebnis war eindeutig. Das amerikanische Stereotyp lautet: Mathe = Jungs und ist bereits ab der zweiten Klasse vorhanden. Nach der Studie bringen Jungs und Mädchen Jungs mit Mathe in Verbindung und Jungs identifizieren sich mehr mit Mathe als Mädchen.

Somit scheint das kulturelle Rollenbild über geschlechterspezifische Matheleistungen schon sehr früh in unseren Köpfen verankert. Es ist deshalb umso wichtiger, Mädchen bereits im Grundschulalter für Mathe zu begeistern, bevor das Stereotyp zu ausgeprägt ist. Und auch Eltern, Lehrer und die Medien müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein, denn sie geben ihre stereotypen Vorstellungen an ihre Kinder weiter und sorgen damit für die schlechte Frauenquote in Ingenieurberufen.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung, - Stand: 16. März 2011