Lahmes Hirn durch Klimawandel?

Forscher_innen untersuchen, wie sich ein hoher CO2 Gehalt in Gebäuden auf den Menschen auswirkt.

Höhere Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen machen Forscher_innen nicht nur wegen der negativen Auswirkungen auf die Erderwärmung Sorgen. Sie haben auch Einfluss auf alle, die atmen. Denn wenn Menschen Luft mit hohen CO2 Konzentrationen einatmen, steigt auch der CO2 Gehalt im Blut, so dass das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt wird. Das wiederum führt beim Menschen dazu, dass er schläfrig und ängstlich wird und seine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt werden.

Für die Studie arbeiteten drei Forscher_innen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zusammen: ein Klimawissenschaftler, eine Luftqualitätsingenieurin und eine kognitive Neurowissenschaftlerin.
Kris Karnauska und seine Kolleg_innen schätzen, dass die CO2-Belastung in geschlossenen Räumen am Ende des Jahrhunderts drei Mal so hoch liegen könnte wie heute unter freiem Himmel. Das wäre ein Wert, dem Menschen in ihrer Geschichte noch nie ausgesetzt waren. Der CO2 Gehalt in Räumen wird zum einen durch den CO2 Gehalt der Außenluft beeinflusst als auch durch den CO2-Gehalt, der beim Atmen von Menschen produziert wird, die sich in den Räumen aufhalten.

*Das betrifft alle atmenden Wesen*
Das Thema betreffe alle Menschen, "von kleinen Kindern in Klassenräumen bis zu  Wissenschaftlern, Geschäftsleuten und Entscheidungsträgern bis zu ganz normalen Leuten in ihren Häusern und Appartements".
Für die Zukunft würde es also eine wichtige Rolle spielen, Gebäude intensiver zu belüften als das heute der Fall ist. Allerdings weiß man auch, dass ein Großteil der CO2 Emissionen heute auf das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden zurückzuführen ist. So würde eine verbesserte Belüftung die Kohlenstoffemissionen weiter erhöhen und das Problem verschärfen, wenn es nicht mit erneuerbaren, kohlenstoffneutralen Energien angegangen wird. Besser wäre, den CO2 Gehalt der Außenluft dauerhaft zu reduzieren.

*Öfter mal lüften!*
Was passiert, wenn alle Menschen CO2-bedingt nicht mehr vernünftig denken können, wollen wir uns lieber nicht ausmalen. Die Forscher_innen zumindest betonen, dass dringend weitergeforscht werden muss, um die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen besser einschätzen zu können. Vielleicht hilft das, dass die Menschheit endlich aufwacht.
Euch könnte diese Studie außerdem gerade in Corona-Zeiten daran erinnern, eure Räumlichkeiten öfter mal gut durchzulüften. Sonst wird das Gehirn beim Homeschooling und E-Learning möglicherweise ziemlich lahm.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal GeoHealth veröffentlicht.

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 29. April 2020