Grünpflanzen und Vorschusslorbeeren

Bildungsstudie gibt Tipps, wie LehreInnen SchülerInnen motivieren können.

Ihr habt überhaupt keinen Bock auf Schule? Sitzt nur unmotiviert eure Zeit ab? Ihr lernt nix und es ist euch auch egal? Vielleicht wird ja bald alles anders, denn eine neue von der Vodafone-Stiftung vorgestellte Studie verrät Tipps und Tricks, wie LehrerInnen ihre SchülerInnen besser motivieren können. Ebenso heißt dann auch das knapp 80-seitige Werk, "Schüler richtig motivieren" (ob Schülerinnen auch gemeint sind?). Erstellt wurde die Studie vom Forschungszentrum der Royal Society RSA London in enger Zusammenarbeit mit LehrerInnen. „Lehrer leisten jeden Tag Schwerstarbeit“, so der Geschäftsführer der Vodafone Stiftung, Dr. Mark Speich, „besonders um Schüler aus benachteiligten Verhältnissen zu fördern. Und wir wollen sie dabei unterstützen.“

*Fleiß belohnen statt Intelligenz*
Der Studie zufolge, die auf den neuesten Erkenntnissen aus Theorie und Empirie der Verhaltenswissenschaften basiert, können LehrerInnen ihre Zöglinge vor allem mit kleinen Impulsen wieder auf die Motivationsspur bringen. So sei zum Beispiel wichtig, den SchülerInnen durch richtiges Feedback ein besseres Selbstwertgefühl zu vermitteln. LehrerInnen sollten also eher die Anstrengung von SchülerInnen loben, nicht deren Erfolg oder Klugheit. So sollen sie lernen, dass ihre geistigen Fähigkeiten sich durch Übung auch entwickeln können und nicht à la "Doof bleibt doof" von vorneherein unveränderbar feststehen. 

*Vorschusslorbeeren und Grünpflanzen*
Das Lernumfeld spielt den StudienautorInnen zufolge ebenfalls eine große Rolle. Grünflächen und Zimmerpflanzen sollen die gesitige Erholung fördern und Aggressionen senken. Zeichen der Verwahrlosung hingegen sollten vermieden werden, denn sie können die Leistungen negativ beeinflussen.
Vorschusslorbeeren können übrigens die Motivation steigern. Stehen auf einem zu schreibenden Test schon eine 1 oder Wörter, die auf Intelligenz hinweisen, fällt der Test oft besser aus. Ah ja! Das wäre also auch etwas, das ihr selbst in die Hand nehmen könnt ;-).

*Denkmuster aufbrechen und nutzen*
Die AutorInnen raten, eingefahrene Denkmuster sowohl in den Köpfen der LehrerInnen als auch der SchülerInnen immer wieder zu hinterfragen. LehrerInnen sollten darum SchülerInnen auch für Gegenargumente besonders loben. Andererseits kann man sich bewährte Denkmuster auch für die Motivation zu Nutze machen. Aus der Verhaltensforschung weiß man etwa, dass die meisten Menschen schlimmer finden, etwas herzugeben, was sie bereits haben als sie Freude empfinden, wenn sie etwas hinzugewinnen. Dies wird in der Wissenschaft als Verlust-Aversion bezeichnet. SchülerInnen strengen sich also mehr an, wenn sie die Belohnung für eine gute Leistung vorab bekommen und sie quasi verteidigen müssen, als wenn sie die Belohnung erst nach einer guten Leistung erhalten.

Wenn eure LehrerInnen also in nächster Zeit euren Fleiß über den Klee loben, Einser im Vorhinein verteilen und überall im Klassenzimmer Gummibäume aufstellen, dann wisst ihr woher der Wind weht. Aber lasst sie nur machen, denn wenn die VerhaltensforscherInnen hier mit allem richtig liegen, dann kommt das alles am Ende euch und eurer Motivation zu Gute.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 12. März 2014