Fühl dich schöner ohne Social Media

Studie: Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sinkt bei jungen Erwachsenen, wenn sie weniger auf Social Media Plattformen unterwegs sind

Ist die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper (auch) ein Resultat von exzessiver Social-Media-Nutzung? Lässt uns der tägliche Anblick von makellosen, gestählten, gephotoshoppten Fitness-Bodies am eigenen Körper verzweifeln? Oder neigen Menschen, die sich selbst nicht leiden können, dazu, sich unablässlich mit Insta-Beautys zu vergleichen? Die Studien zum Thema Social Media Nutzung und Körperzufriedenheit kommen häufig nicht zu einem eindeutigen Schluss, wie es sich genau mit dem Ursache-Wirkung-Prinzip verhält.

Gary Goldfield am kanadischen Kinderkrankenhaus des Eastern Ontario Research Institute hat sich nun dieser Frage gewidmet. Nach einer Pilotstudie mit 38 jungen Erwachsenen überprüfte sie in einer erweiterten Studie mit insgesamt 220 Teilnehmenden zwischen 17 und 25 Jahren, wie sich eine Reduktion des Social Media Konsums auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper auswirkt. Als Testpersonen wurden junge Menschen ausgewählt, die mindestens 2 Stunden täglich vor ihrem Smartphone verbringen und die Zeichen von Ängstlichkeit und/oder Depressivität aufweisen. In der ersten Woche des Experiments sollten sie ihre Smartphones wie gewohnt nutzen, dabei wurde die tägliche Bildschirmzeit erfasst. In der zweiten Woche wurde eine Hälfte der Gruppe angewiesen, ihren Social Mediä Konsum auf maximal 60 Minuten zu begrenzen, die andere Gruppe durfte wie gewohnt weitermachen. Zu Beginn und am Ende des Experiments sollten die Teilnehmenden Fragebögen zu ihrer Körperzufriedenheit ausfüllen (etwa auf einer 5-Punkte-Skala angeben, wie zufrieden sie mit ihrem Gewicht oder ihrem Aussehen sind).

Zufriedener mit dem eigenen Körper

Die Gruppe, die ihren Social Media Konsum reduzieren sollte, kam in den folgenden drei Wochen auf durchschnittlich 78 Minuten, die andere Gruppe auf 188 Minuten. Dabei zeigte sich bei der Gruppe der reduzierten Social Media Zeit eine deutliche Verbesserung  mit der Körperzufriedenheit im Vergleich mit der Gruppe, die weiter machten wie bisher. Sie beurteilten ihre Gesamtzufriedenheit mit ihrem Aussehen als auch die Zufriedenheit mit ihrem Gewicht deutlich positiver.

Die Forscher:innen schließen daraus, dass selbst so ein kurzer Zeitraum dazu führen kann, dass sich körpergestresste Jugendliche, die viel in sozialen Netzwerken unterwegs sind, deutlich besser fühlen und sich wohler in ihrer Haut fühlen. Sie sehen im Reduzieren der Social Media Zeiten darum eine wirksame Komponente bei der Behandlung von jungen Menschen, die unter Störungen des Körperbildes leiden.

Ob dieser zunächst kurzfristige Effekt auch über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann, wollen die Forschenden in einer noch größer angelegten Studie untersuchen.

Wenn ihr euch also mal wieder so richtig unwohl in eurem Körper fühlt, könnte es ein erster Schritt sein, euch nicht ständig mit völlig unrealistischen und unerreichbaren Körperidealen zu konfrontieren.

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. März 2023