Nettigkeit hält länger vor

Studie: Freundlichkeit macht glücklich und beliebt

Was macht Kinder und Jugendliche dauerhaft glücklicher? Der Besuch von Lieblingsorten oder soziale Aktivitäten, bei denen sie ihr Mitgefühl und ihre Freundlichkeit zeigen können? Richtig getippt: die Freundlichkeit siegt - und das nicht nur im Hinblick auf das Glücksempfinden, sondern auch bezogen auf das Ansehen in der Gruppe. Das ergab eine neue Studie der University of California mit neun bis zwölf-Jährigen, die am 26. Dezember 2012 in der Wissenschafts-Zeitschrift PLoS ONE veröffentlicht wurde.

Die Studienautoren hatten 400 SchülerInnen zwischen 9 und 12 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt und sie über einen Zeitraum von vier Wochen beobachtet. Die eine Gruppe hatte den Auftrag, "freundliche Handlungen" auszuführen wie zum Beispiel jemandem etwas vom Pausenfrühstück abzugeben oder die gestresste Mutter zu umarmen. Die andere Gruppe sollte dagegen aufzeichnen, welche angenehmen Orte sie im Laufe einer Woche besucht hatte: Sportplatz, Einkaufscenter oder das Haus der Großeltern...

Nach vier Wochen wurden beide Gruppen gebeten, ihr Glücksgefühl und ihre Zufriedenheit zu bewerten. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die freundlich gehandelt hatten, sich glücklicher einschätzten als die Kinder, die nur angenehme Orte aufgesucht hatten. Und nicht nur das - die WissenschaftlerInnen fanden bei einer Befragung der MitschülerInnen heraus, dass die Freundlichen auch beliebter waren und man sie lieber für Gruppenaktivitäten fragen würde. Zwar hatten beide Gruppen von Kindern größeres Wohlbefinden aus ihren Tätigkeiten gezogen, aber die Gruppe, die aktiv freundlich war, profitierte anschließend von einer größeren Akzeptanz unter Gleichaltrigen.

Nach Meinung der StudienautorInnen könnte dies ein Schlüssel sein, um gegenseitigen Respekt unter Gleichaltrigen zu stärken und Mobbing vorzubeugen. Sie schlagen vor, regelmäßig soziale Aktivitäten in den Schulalltag zu integrieren. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine einfache und relativ kurze soziale Aktivität den Klassenzusammenhalt stärken kann. Und da die Akzeptanz unter Gleichaltrigen großen Einfluss hat auf die soziale und akademische Entwicklung der SchülerInnen, glauben wir dass diese Studie wichtige Impulse für den Unterricht geben kann", so die Studienleiterin Kristin Layous.

Wie wär´s also mal mit einem Tag der Hilfsbereitschaft statt einem Klassenausflug in den Zoo? ;-)

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 2. Januar 2013