Ende der Delfinhaltung gefordert

Tierschützer-Bericht zeigt Misstände und Verstöße gegen EU-Richtlinien auf

Mehr als 240 Kleinwale, vor allem Große Tümmler, aber auch Orcas, Weißwale und andere Kleinwalarten werden in insgesamt 34 Einrichtungen in 14 EU-Mitgliedsstaaten gehalten. Sehr zum Missfallen der Delfinschutzorganisation WDCS, die gemeinsam mit anderen Tier- und Artenorgansiationen einen Bericht rausgebracht hat, demzufolge Delfinarien überhaupt nicht mit EU-Richtlinien vereinbar seien. Die EU-Zoo-Richtlinie etwa sehe vor, dass die Wildtierhaltung in Zoos einen Beitrag zur  Arterhaltung und öffentlichen Bildung im Sinne des Artenschutzes leisten muss und Wildtiere unter Bedingungen gehalten werden müssen, in denen sie ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigen können.

Die sei in Delfinarien, wo Delfine "als Clowns in Shows präsentiert" würden, die ausschließlich kommerziellen Zwecken dienten, definitiv nicht umgesetzt.

Der von den Delfinschützern vorgelegte Bericht “Delfinarien – Ein Bericht über die Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen in der Europäischen Union mit besonderer Berücksichtigung der EU- Richtlinie 1999/22/EG des Rates über die Haltung von Wildtieren in Zoos” stützt sich eigenen Angaben zufolge auf monatelange Recherchen und Video-Analysen der Shows in mindestens 18 Delfinarien.

So kam der Bericht zu dem Schluss, dass die Nachzucht von Delfinen in Gefangenschaft innerhalb der EU nicht nachhaltig sei und keines der 34 Delfinarien über Programme verfüge, die aktiv einen Beitrag zur Erhaltung der zur Schau gestellten Kleinwalart leisten. Außerdem versäumten Delfinarien es, dem Publikum die grundlegendsten Informationen über die ausgestellten Tiere mitzugeben. Kleine, sterile Betonbecken könnten zudem weder natürliche Stimuli, noch Nahrung zur Verfügung stellen – ein Zustand mit ernsten gesundheitlichen als auch psychischen Folgen für die Tiere.

Die TierschützerInnen forderten darum, eine Durchsetzung der EU-Zoorichtlinie unter besonderer Berücksichtigung der Delfinhaltung sowie ein sofortiges vollständiges Einfuhrverbot für Kleinwale - und damit letzlich ein Ende der Delfinhaltung in der EU überhaupt.

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung, - Stand: 22. Juni 2011