Empfohlene Tagesdosis Musik

Wissenschaftler_innen der British Academy of Sound Therapy ermittelten, welche Musikdosis für uns gesund ist

Mädchen mit Kopfhörer

Wenn wir wissen wollen, wieviele Kalorien für unseren Körper gut sind, welche Vitamine wir zu uns nehmen sollten oder wie eine ausgewogene Mahlzeit aussehen sollte, halten wir uns an die sogenannte „Empfohlene Tagesdosis", die man inzwischen auch auf diversen Lebensmittel-Verpackungen finden kann.

Jetzt haben Wissenschaftler_innen der British Academy of Sound Therapy (BAST) versucht herauszufinden, welche Musikdosis denn gut für die Gesundheit sein könnte und befragte dazu mehr als 7.500 Teilnehmer_innen aus verschiedenen Ländern. Dabei kam heraus, dass wenn man emotional vom Musikhören profitieren will, man am besten unterschiedliche Musikstile für rund je ca eine Viertelstunde hören sollte - egal welches Lieblingsgenre man eigentlich hat.

Hier die ultimative Tagesdosisempfehlung:

  • 16 Minuten Musik zur Entspannung (20,5% der empfohlenen Tagesdosis) 
  • 16 Minuten Musik gegen Traurigkeit (20,5% der empfohlenen Tagesdosis)
  • 15 Minuten motivierende Musik, um die Konzentration zu fördern (19% der empfohlenen Tagesdosis)
  • 17 Minuten Musik zur Wutbewältigung (22% der empfohlenen Tagesdosis)
  • 14 Minuten aufbauende Musik, um sich glücklich zu fühlen (18% der empfohlenen Tagesdosis)

Pop fürs Glücksgefühl

Die Umfrage ergab auch, dass Popmusik am ehesten als Glücklichmacher genannt wurde. Der Titel „Happy“ von Pharrell Williams wurde dabei weltweit als beliebtester Song in diesem Genre genannt. Popmusik wurde aber auch von vielen deutschen Befragten als beliebteste Entspannungskur genannt, noch vor Klassik. Durchschnittlich reichen den meisten ca. zehn bis 19 Minuten, um sich bei Musik entspannen zu können, das heißt, sich friedlich und zufrieden zu fühlen, Muskelverspannungen abzubauen und besser zu schlafen.

Wer dagegen eine unbändige Wut verspürt und sie los werden will, nutzt am ehesten Rockmusik; Frauen offenbar sogar noch eher als Männer. Die Studie zeigte, dass fast die Hälfte bei Wut schnelle Musik gut findet und nur jede_r Fünfte auf langsame Stücke zurückgreift. Laut den Wissenschaftler_innen ist dieser Unterschied im Erbgut begründet.

Klassische Musik wurde von den meisten als das Genre angegeben, bei dem sie sich am besten konzentrieren können (26,6%) und Pop als die Musikrichtung, bei der sie am besten Traurigkeit bewältigen (28,7%). Die Hälfte gab an,  dass sich dafür vor allem Balladen eignen: 46,2% bevorzugen langsame Musik und mehr als ein Drittel achtet in diesem Zusammenhang vor allem auf den Inhalt der Liedtexte (34,6%).

*Nur elf Minuten und Musik wirkt therapeutisch*
Die meisten Befragten gaben an, Musik zu hören, um sich zu entspannen. Der zweithäufigste Grund war, glücklich sein zu wollen und direkt danach kommt die Überwindung von Traurigkeit als Musikanlass. Ein Drittel nutzt Musik aber auch, um sich zu konzentrieren, während über ein Viertel (35,8%) sie zur Wutbewältigung brauchen. Jüngere Hörer setzen laut Umfrage weitaus häufiger Musik zur Konzentration und gegen Wut ein.

Und wie lange dauert die Musiktherapie? Laut der Studie sollte man im Schnitt elf Minuten lang Musik hören, damit der therapeutische Effekt eintritt, wobei das Glücksgefühl sich schon innerhalb von nur fünf Minuten einstellt. Viele Befragte berichteten auch, dass „Feel-good” Songs dazu führen, dass sie mit dem Leben zufriedener und Energie geladener waren und öfter lachten.

Lyz Cooper von der British Academy of Sound Therapy (BAST): „Musik hat bestimmte Eigenschaften, die sich auf Körper und Geist auswirken. Sich täglich die Zeit zu nehmen, um Musik zu hören, die unterschiedliche Emotionen auslöst, kann sich äußerst positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Das Hören von fröhlichen Liedern steigert die Durchblutung der Gehirnregionen, die mit Belohnung verbunden sind und verringert die Durchblutung der Amygdala, dem Teil des Gehirns, der mit Angst verbunden ist.“

Den Autrag zur Studie hatte übrigens der Audio-Streamingdienst Deezer erteilt, der  basierend auf den Ergebnissen gleich fünf maßgeschneiderte Playlists zusammengestellt hat, mit denen er seine Kund_innen beglückt. Wie praktisch - auch für Deezer ;-).

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 20. November 2019