Einer sexistisch, alle sexistisch?

Studie: Gesellschaftliche Ungleichheit fängt beim Individuum an

Habt ihr in eurem Freundeskreis so ein paar richtige Machos? Die meinen, dass Männer auf jeden Fall die besseren Staatsoberhäupter und die besseren Geschäftsmänner sind? Denkt ihr euch dann, naja, jeder hat seine Meinung und dass ein Einzelner mit seinen schwachsinnigen Ansichten ja nicht viel Unheil bringen kann?
Möglicherweise ist es aber gerade die Ansicht des Einzelnen, die dazu führt, dass eine ganze Gesellschaft auf Ungleichheit beruht.
Das zumindest will eine Studie um Mark Brandt von der DePaul University herausgefunden haben. Brandt ging der Frage nach, wie die Ansichten eines Individuums darüber wie die Welt laufen soll, den tatsächlichen Zustand der Welt beeinflussen. In seiner Untersuchung betrachtete er 57 Länder, den dort vorliegenden Grad der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen und den Sexismus einzelner Befragter dieser Länder. Er verwendete dafür Daten aus umfangreichen Erhebungen, in deren Rahmen auch Fragen zu sexistischen Ansichten gestellt worden waren.

Dabei fand Brandt einen deutlichen Zusammenhang zwischen individuellem Sexismus und einer zunehmenden Unleichheit in der gesamten Gesellschaft.
Natürlich klingt es naheliegend, dass in Gesellschaften mit vielen sexistischen Individuen auch eher Ungleichheit herrscht und umgekehrt. Die Studie, die bislang die größte ihrer Art ist, führt aber vor Augen, dass man Sexismus auch im kleinen Rahmen nicht hinnehmen sollte.
Um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu erhöhen, helfe es nicht allein Quoten einzuführen, sondern es bedürfe einer Vielzahl von Maßnahmen. Dazu gehöre es auch, an der individuellen Einstellung Einzelner zu arbeiten, meint Brandt.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 31. Oktober 2011