Die Zukunft ist jetzt

UNO präsentiert den Weltnachhaltigkeitsbericht, der die Welt, wie wir sie kennen, in Gefahr sieht.

Die gute Nachricht zuerst: Es ist noch nicht zu spät. Die schlechte Nachricht: Nur, wenn wir als Menschheit unseren Lebensstil sofort radikal ändern. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2016 bis 2030 erreicht haben wollten, drohen nämlich zu scheitern, wenn wir keine Kehrtwende vollziehen. In den Sustainable Developemnt Goals, wie die Nachhaltigkeitsziele auf Englisch heißen, ist unter anderem eine Abschaffung von Armut und Hunger auf der Welt vorgesehen, außerdem die Beseitigung von Ungleichheit, der Schutz der Umwelt und des Klimas, Frieden und starke Institutionen und weitere hehre Ziele.

Unter dem Titel "The future is now: Science for achieving sustainable development", stellt der Bericht fest, dass das aktuelle Entwicklungsmodell nicht dazu geeignet ist, diese Ziele auch wirklich zu erreichen. Der Bericht zeichnet stattdessen ein düsteres Bild der menschlichen Zukunft, denn die Fortschritte, die in den letzten zwei Jahrzehnten erreicht worden sind, werden nun durch wachsende Ungleichheit und unumkehrbare Zerstörungen der Umwelt zunichte gemacht. Vor allem das Wirtschaftswachstum, das ja ebenfalls eines der Nachhaltigkeitsziele ist, düfre nicht länger auf wachsendem Konsum basieren. Das gegenwärtige Entwicklungsmodell habe zwar Hunderten von Millionen Menschen Wohlstand gebracht, aber es habe auch zu anhaltender Armut und anderen Benachteiligungen geführt, die nun ihrerseits Innovation, sozialen Zusammenhalt und nachhaltiges Wirtschaftswachstum untergraben.

Insgesamt nennen die Forscher_innen 20 Punkte, die zeigen, wo etwas schief läuft oder wo dran gedreht werden muss. Zwei davon sind etwa die Themenfelder Ernährung und Energie. Vor allem im Bereich Ernährung wird die Schieflage deutlich: Während auf der einen Seite zwei Milliarden Menschen um ihre Ernährung bangen  müssen und 820 Millionen konkret unterernährt sind, sind zwei Milliarden Erwachsene und 40 Millionen Kinder im Alter unter fünf Jahren übergewichtig. Insgesamt müssten vor allem in den Industrienationen Lebensmittelabfälle vermieden und eine Abkehr von der fleischlastigen Ernährung angestrebt werden.

Im Bereich Energie zeigt sich eine ähnliche Ungleichheit - fast eine Milliarde Menschen hat überhaupt keinen Zugang zu Elektrizität. Diese Lücke müsse geschlossen werden, während gleichzeitig aber der Einsatz erneuerbarer Enmergien vorangetrieben werden müsse. Die Industrieländer müssen ihre Produktions- und Verbrauchsmuster ändern und die Verwendung fossiler Brennstoffe und Kunststoffe deutlich einschränken. Insgesamt müsse das Verhältnis von Mensch und Natur sich verändern. Denn „unsere Welt, wie wir sie kennen, und die Zukunft, die wir wollen, sind in Gefahr“, wie der UNO-Generalsekreätär António Guterres im Vorwort zum Bericht schreibt.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 16. September 2019