Der innere Antrieb

Schweizer Studie: Spaß am Sport führt zu weniger Stress und mehr Lebenszufriedenheit

Irgendwie gehört die Jugendzeit ja doch noch zur Kindheit, und die sollte nach Möglichkeit nicht von Stress, sondern von Spaß und einem positiven Lebensgefühl geprägt sein. Die Realität sieht aber leider anders aus, dann jeder vierte Junge und jedes dritte Mädchen fühlt sich in der Schule oder in der Ausbildung gestresst. Dies zeigt eine Untersuchung von Sucht Schweiz aus dem Jahr 2019. Aber wie kann es gelingen, den Stresslevel zu senken und dadurch die Lebenszufriedenheit zu steigern? Eine Möglichkeit ist körperliche Aktivität, weil sie eine stresspuffernde Wirkung hat. Aber Sport funktioniert nicht automatisch als Ausgleich, wichtig ist, dass die Motivation von innen kommt, also intrinsisch ist. Das haben Forschende der Universität Basel in einer Befragung unter 864 schweizer Jugendlichen zwischen 16–25 Jahren herausgefunden. Unter intrinsischer Motivation versteht man das Handeln aus einem inneren Antrieb: Die Aktivität selbst bereitet einem Spaß, äußere Faktoren spielen eher keine Rolle. Bei der extrinsischen Motivation wird das Verhalten eher durch äußere Anreize wie Belohnung, Bestrafung oder Erwartung anderer gesteuert.

Sorge ums Aussehen hält viele Jugendliche vom Sport ab

Und genau diesen äußeren Einflüssen sind Mädchen und Jungen im Jugendalter besonders ausgesetzt. Diese Lebensphase ist offenbar eine Zeit, in der es viele extrinsische Gründe gibt, die verschiedenen Formen der körperlichen Betätigung aufzugeben. So geben heranwachsende Mädchen oft Zeitmangel, das Gefühl der Inkompetenz oder die Sorge um ihr Aussehen beim Sport als Gründe dafür an, warum sie mit dem Sport aufhören oder ihn reduzieren. Auch Jungen berichten, dass das Aussehen ihres Körpers sie davon abhält, sich sportlich zu betätigen.

Stressbewältigung zentral für Jugendliche

Im Gegensatz dazu führt die intrinsische Motivation zu einer regelmäßigen und insbesondere langfristigen sportlichen Betätigung. Wie aber kann man den inneren Antrieb und das autonome Interesse an körperlichen Aktivitäten fördern? Psychologin Silvia Meyer: "Mehr Selbstbestimmung bei der Auswahl der Sportart, Erfolgserlebnisse beim Sporttreiben sowie das Gefühl der sozialen Eingebundenheit könnten hier erste Schritte sein." Die Jugend gelte als herausfordernde Zeit, geprägt von Konflikten mit Eltern oder Gleichaltrigen, Stimmungsschwankungen und einem gesteigerten Risikoverhalten. Das alles erhöhe die Anfälligkeit für Stress in dieser Lebensphase. Stress besser bewältigen zu können, sei demnach das wichtigste Gesundheitsbedürfnis der Schweizer Jugendlichen. «Genau hier setzen wir mit unserer Studie an: Wir wollten zeigen, dass Sport – unter der Bedingung, dass er intrinsisch motiviert ist – zu einer besseren Stressbewältigung beitragen kann», resümiert Silvia Meyer. Für die weitere Forschung sieht sie die intrinsische Motivation als zentralen Faktor – nicht nur um Jugendliche für mehr Sport zu begeistern, sondern auch um weitere positive Effekte von physischer Aktivität offenzulegen.

Wenn ihr euch also so gar nicht dazu bringen könnt, sportlichen Aktivitäten etwas positives abzugewinnen, solltet ihr euch erstmal fragen, welche Bewegungen ihr wirklich gerne macht und wann sie euch Glücksgefühle bescheren. Denn wenn ihr die für euch passende Sport- oder Bewegungsart gefunden habt, hat sie auch das Potential, euch zu entspannen.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung