Eine Deadline fürs Klima

Forscher_innen berechnen den "Point of no return", an dem die Klimaziele von Paris nicht mehr erreicht werden können. Einen davon haben wir demnach bereits überschritten.

Wenn die Regierungen nicht bis 2035 entschieden handeln, könnte die Menschheit an einen Punkt gelangen, an dem es nicht mehr möglich sein wird, die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 unter 2°C zu halten. Das sagen Wissenschaftler_innen aus Großbritannien und den Niederlanden in einer aktuellen Studie, die im Fachjournal Earth System Dynamics veröffentlicht wurde. Das Team um Matthias Aengenheyster ist überzeugt, dass der Punkt, die Erwärmung bis 2100 unter 1,5°C zu halten, bereits überschritten ist. Es bleibe darum nur noch wenig Zeit, um zumindest die Minimalziele zu erreichen, die 2015 auf der Klimakonferenz in Paris vereinbart wurden. Danach könnten sie auch mit drastischen Mitteln nicht mehr erreicht werden.

Die Forscher_innen hatten sich vorgenommen, den "Point of no return" zu berechnen, an dem eine Erreichung der Klimaziele nicht mehr zu schaffen sein würde. Mit ihrem Wendepunkt-Konzept wollen sie einen konkreten Zeitpunkt benennen und damit besser sichtbar machen, wie dringend Maßnahmen zum Schutz des Klimas sind. Für ihre Berechnungen zogen sie verschiedene mathematische Klimamodelle mit ein.

Das Jahr 2035 ist für sie ein solcher Punkt, an dem spätestens damit begonnen werden muss, die Treibhausgas-Belastung radikal zu verringern. Je nachdem, wie schnell es der Menschheit gelingt, den Anteil der erneuerbaren Energien bis dahin zu erhöhen, kann sich dieser Zeitpunkt auch nach hinten verschieben. Aber angesichts des eher verhaltenen Tempos, mit dem der Anteil der erneuerbaren Energien wächst, sieht es eher danach aus, als käme der Point of no return noch viel früher als befürchtet. 

Die Zeit zu handeln ist also jetzt!

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung (eurekalert.og) - Stand: 30. August 2018