Das Sommerferiengefühl

Es gibt ein Gefühl, dass können nur Schüler erleben – und Lehrer. Das Sommerferiengefühl.
Dieses Gefühl des wochenlangen Nichtstuns.

Das Sommerferiengefühl überrascht einen ganz plötzlich mit voller Wucht: Etwa eine Woche vor der entscheidenden Zeugnisvergabe will niemand mehr etwas wissen von Noten, Stress, Arbeiten, Klausuren, Tests, Mathe, Erdkunde, Physik und allen anderen Fächern. Je näher man dem Ferienbeginn kommt, desto hysterischer wird der Countdown leise im Kopf heruntergezählt. Und das ist mit Sicherheit nicht nur bei den Schülern so. Sechs Wochen kein Lehrerzimmer? Ja, bitte!

Und dann sind sie da, die heiß ersehnten Ferien, und nichts ist heiß. Man friert in der extra dicken Baumwollstrickjacke und starrt sehnsüchtig die Flip-Flops an, die alleingelassen im Schuhschrank liegen. Das wunderschöne Sommerkleid, die tollen neuen Shorts, alle warten sie auf ihren Einsatz. Ich präsentiere: Den Sommer 2012! Ein schlechter Fake des Sommers. Erst ist es zwei Wochen kalt, dann wieder eine Woche heiß, dann eine Woche kalt, ein paar Tage heiß und dann wieder lange kalt.
So sieht es in unserem schönen Heimatland aus. Da kann man nur Glück haben, in Urlaub zu fahren.
Apropos Urlaub: Wer war noch mal wann weg? Auch so ein Problem. Man möchte sich verabreden und weiß nicht, wer da ist, wenn man selbst Zuhause ist.

Jeder Schüler ist anders. Auch in den Sommerferien! Hier die Sommerferien-Typen:

  • Typ Nr. 1: Durchgeplant
    Diese Leute sind in den Ferien höchstens zwei Tage zu entbehren. Den Rest ihrer Zeit sonnen sie sich auf Mallorca, erklimmen den Mount Everest, tanzen in Sevilla Flamenco und machen Touristen-Rundfahrten in London.
  • Typ Nr. 2: Ausgebrannt
    Oh Gott, Schule ist ja so anstrengend! Leider ist sechs Wochen lang hier Ausruhen und Entspannen angesagt. Oder aber alternativ: pausenlos Party!
  • Typ Nr. 3: Gelangweilt
    Der Langweiler weiß nicht recht, womit er die lange, öde Ferienzeit füllen soll. So hängt er herum und sagt regelmäßig: „Mir ist so langweilig…“
  • Typ Nr. 4: Weitergepaukt
    Nach dem Schuljahr ist vor dem Schuljahr! So das Motto der Pauker, die trotz Ferien weiterlernen – häufig stark gefördert oder gar unterdrückt von ihren Eltern.
  • Typ Nr. 5: Verändert
    Die Ferien sind vorbei, Typ „Verändert“ ist ein neuer Mensch. Nach einem Umstyling von Kopf bis Fuß kommt es einem vor, als wären Jahre vergangen.
  • Typ Nr. 6: Ausgeglichen
    Dieser Typ steht auf Abwechslung. Sie oder er mag Urlaub, Herumhängen, er lernt sogar zwischendurch, trifft sich mit Freunden und geht auch manchmal auf Partys. Der ausgeglichene Typ fühlt sich, als hätte er alles erreicht.

In einem sind alle gleich: Für jeden waren die Ferien viel zu kurz!

Autorin / Autor: annika.blaubeermuffin; Bild: LizzyNet - Stand: 1. August 2012