Das Schweigen brechen
Solidarische Mitmachaktion am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Die Zahlen von Gewalttaten gegenüber Frauen steigen stetig an: Dies belegt, wie tief verwurzelt geschlechtsspezifische Gewalt in der Gesellschaft ist. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ macht mit der jährlichen Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November darauf aufmerksam und ruft zu mehr Engagement auf!
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und stellt keine Ausnahme dar, sondern ist inzwischen leider Alltag für Frauen und Mädchen. 2023 nahmen die Fälle von Gewalt in einer Partnerschaft um 5,2 Prozent zu. Sie steigen nicht nur zahlenmäßig, sondern werden auch immer brutaler: 2023 gab es beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland - es wurde also ein Frau getötet, allein aus dem Grund, weil sie eine Frau ist.
Auch in anderen Bereichen sind die Zahlen des aktuellen Berichts des Bundeskriminalamtes „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ alarmierend. Dem Bericht zufolge, der nur das abbildet, was auch zur Anzeige gebracht wurde, sind Frauen neben Partnerschaftsgewalt besonders häufig von sexualisierter Gewalt betroffen, dabei nahmen Delikte im Bereich der Digitalen Gewalt besonders zu. Über 17.193 Frauen und Mädchen und damit 25 % mehr als im Vorjahr wurden 2023 Opfer von „Cyberstalking“, Nötigung, Bedrohung oder anderen Delikten in Social Media. Im 5-Jahres-Vergleich haben sich die Opferzahlen hier sogar mehr als verdoppelt! Einen wesentlichen Anteil des sexuellen Missbrauchs von Mädchen über das Internet und/oder IT-Geräte stellt „Cybergrooming“ mit 72,6 Prozent dar. Beim Cybergrooming werden Mädchen und Frauen digital in eine Falle gelockt (z.B. per Fotos, Videos, Sexting, Erpressung oder mit Hilfe pornografischer Videoaufnahmen), um sie dann sexuell zu belästigen oder gar zu vergewaltigen.
Getragen von der Breite der Gesellschaft
Mit der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ rund um den 25. November will das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ Menschen die Möglichkeit bieten, dem Thema Gewalt gegen Frauen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verleihen. Die bundesweite Aktion steht unter der Schirmherrschaft der Bundesfrauenministerin Lisa Paus. Martina Hannak, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben: „Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam durch vereinte und gut vernehmbare Stimmen ein deutliches Signal setzen gegen Gewalt an Frauen."
Beteiligen könnt ihr euch an der Aktion, lokal vor Ort oder digital in den sozialen Netzwerken.
Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“: „Unsere Mitmachaktion zielt darauf ab, auf das erschreckend hohe Ausmaß von Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und an die gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu appellieren. Je mehr Menschen sich gegen Gewalt an Frauen stark machen, desto größer ist die Wirkung in der Gesellschaft.“
Sich engagieren und die Gesellschaft aufrütteln
Jedes Jahr beteiligen sich zahlreiche Unterstützende sowie Institutionen an der Mitmachaktion des Hilfetelefons: Menschen aus der Politik, Prominente, Verbände, Kommunen, Einrichtungen und Unternehmen. Aber auch im privaten Umfeld könnt ihr ganz einfach ein Zeichen setzen: Für ein persönliches Statement in den sozialen Medien stehen ein Aktionsschild und ein Aktionsfilter zur Verfügung. Diese könnt ihr für ein Selfie nutzen, das mit dem Hashtag #SchweigenBrechen in den sozialen Medien dem Thema Sichtbarkeit verschafft.
Für alle, die kein Foto von sich zeigen möchten, gibt es das Aktionsmotiv einfach als Sharpic. Alle Beiträge mit dem entsprechenden Hashtag werden in der Fotogalerie #SchweigenBrechen gesammelt. Die Aktionsmaterialien zur Mitmachaktion findet ihr auf der Webseite (siehe Link unter dem Text).
Über das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) berät unter der Rufnummer 116 016 und online auf www.hilfetelefon.de zu allen Formen von Gewalt – rund um die Uhr, anonym und kostenfrei. Hier könnt ihr euch vertraulich, barrierefrei und in 18 Fremdsprachen beraten lassen. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen an eine Unterstützungseinrichtung vor Ort. Auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der
Betroffenen und Fachkräfte können sich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden.
Mehr Infos findet ihr unter
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 25. November 2024