Corona-Träume

Internationale Studien: Covid19 verursacht ähnliche Traumbilder wie Krieg,  Naturkatastrophen und Terroranschläge

Die Angst, der Stress und die Sorge, die COVID-19 hervorruft, beschäftigt die Menschen weltweit nicht nur im Alltag, sondern schleicht sich zunehmend auch in unsere Träume. Vier Studien aus unterschiedlichen Ländern untersuchten, was und wie die Menschen während der Pandemie träumten und fanden heraus, dass Covid19 genauso wie andere Krisen - darunter Krieg, Naturkatastrophen und Terroranschläge - zu einer Zunahme von Angstträumen führte.

Darin zeigte sich auch, dass Frauen offenbar mehr von der Pandemie träumen als Männer. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frauen die Last der Pflege, des Arbeitsplatzverlustes und anderer Härten stärker zu tragen haben, erklärte Deirdre Barrett, Assistenzprofessorin für Psychologie an der Harvard Medical School.

"Träume können uns helfen, unsere emotionalen Reaktionen auf die Pandemie zu verstehen", so Barrett. Zum Beispiel hatte eine Mutter ihr den Traum berichtet, dass die Schule ihres Kindes ihr mitgeteilt hatte, dass die gesamte Klasse des Kindes für die Dauer der Pandemie in ihr Haus geschickt würde, um dort unterrichtet zu werden. "Wenn andere Mütter diesen Traum hören, lachen sie erst, aber sie verstehen auch das überwältigende Gefühl, das der Traum ausdrückt, sehr gut. Unsere Träume können uns bewusster machen, was uns an der Pandemie am meisten beunruhigt. Es hilft, sie mit verständnisvollen Dritten zu teilen", sagte Barrett.

Auch eine Studie der kanadischen Trent University kam zu dem Schluss, dass die Träume der Pandemie-Ära denjenigen Träumen von Menschen mit Angstzuständen ähneln. Die Forscher_innen hatten detaillierte Traumtagebücher von 19 kanadischen College-Studiernden analysiert, die zwischen Mitte Februar und Mitte März 2020 geführt worden waren, als die pandemiebedingten Beschränkungen in Kanada begannen. Hier war das Ergebnis, dass die Träume aus der Pandemie-Ära öfter Bilder und Geschichten von Umzügen, Tieren, Köpfen oder Nahrung enthielten als jene von der Kontrollgruppe, die vor der Pandemie Traumtagebücher geführt hatte.

Dass diese Art von Traumbildern nach Ansicht der Forschenden sehr stark Träumen von Menschen mit Angststörungen ähneln, ist kein Wunder, bei dem, was das Virus weltweit an Schrecken verbreitet. Möge sich Covid19 endlich in das verwandeln, was es für alle auf der Welt ist: ein Alptraum, der nie wiederkehrt ;-)

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 8. Oktober 2020