Alltägliches Grauen

Bericht von Amnesty International: In vielen Ländern steht Folter auf der Tagesordnung

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weist zum Start ihrer Anti-Folterkampagne "Stop Torture" im Mai 2014 darauf hin, dass Folter in zahlreichen Ländern immer noch auf der Tagesordnung steht. Gefangene müssen unter anderem Schläge, Tritte, Elektroschocks, Isolation, vorgetäuschte Exekutionen und Vergewaltigung über sich ergehen lassen - auch wenn viele Regierungen solche Vergehen leugnen. Das müssen sie letzlich auch, denn selbst wenn sie sich nicht offiziell zum offiziellen Folterverbot bekannt haben, sind "Folter und andere Formen der Misshandlung [...] unter allen Umständen, in jedem Land der Welt und an jedem Menschen verboten", wie es in dem Bericht heißt.

De facto aber wird gefoltert und Folterer bleiben meist ungestraft.

In ihrem Bericht "Folter 2014 - 30 Jahre gebrochene Verbrechen" berichtet die Menschenrechtsorganisation von ihrer weltweiten Recherche. So hat sie zwischen Januar 2009 und März 2014 dem Bericht zufolge glaubwürdige Berichte über Folter und andere Misshandlungen durch Staatsbedienstete aus 141 Ländern erhalten. Natürlich ist das vermutlich nur die Spitze des Eisberg.

Folter geschieht oft, um Geständnisse zu erpressen, aber auch im Namen der nationalen Sicherheit. Die USA waren hier im "Krieg gegen den Terror" negatives Vorbild für die Weltgemeinschaft, wie Amnesty International kritisiert.

Die Organsiation fordert Regierungen weltweit auf, Schutzmaßnahmen gegen Folter zu ergreifen. Dazu gehören unter anderem der Zugang der Gefangenen zu AnwältInnen und ÄrztInnen, unagemeldete Überprüfung der Hafteinrichtungen, Strafverfahren gegen mutmaßliche Folterer und eine unabhängige Kontrolle der Polizei. 

Die aktuelle Kampagne richtet sich gegen Folter weltweit, konzentriert sich jedoch besonders auf die fünf Länder Mexiko, Marokko, Nigeria, Usbekistan und Philippinen, in denen Folter trotz ausdrücklicher Gesetze und Verbote intensiv eingesetzt wird.

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Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion / - Stand: 13. Mai 2014