Lärmblockade im Gehirn

Forscher entdecken Grund für ungestörten Schlaf

Kannst du ohne Probleme friedlich schlafen, obwohl der Fernseher läuft, Straßenlärm ins Zimmer drängt oder der Nachbar die Musik aufgedreht hat? Wenn ja, dann hast du wohl sehr viele wohlwollende Schlafspindeln im Gehirn. Diese spielen nämlich eine entscheidende Rolle dabei, Geräusche während des Schlafs zu blockieren, wie Wissenschaftler der Harvard Medical School herausgefunden haben.

Dieser Prozess ist bei manchen Menschen besser, bei anderen schlechter ausgebildet. So werden manche bereits bei dem leisesten Geräusch wach, andere schlafen seelenruhig weiter, selbst wenn ein Düsenjet ihr Haus überfliegt.

In einer Schlafklinik beobachteten die Wissenschaftler zwölf Testpersonen drei Nächte lang. In der ersten Nacht blieb alles ruhig. In den beiden darauf folgenden Nächten spielten die Forscher immer wieder unterschiedliche Geräusche wie Straßen- und Fluglärm, Gespräche oder Telefonklingeln ein. Die Lautstärke betrug etwa 40 Dezibel. Die aufgezeichneten elektrischen Gehirnströme zeigten bestimmte Muster. Vom Thalamus, dem Bereich des Gehirns, der  Sinneswahrnehmungen an die zuständigen Bezirke der Großhirnrinde weiter gibt, werden kurze Phasen schneller Gehirnströme erzeugt. Diese sehen in der graphischen Darstellung aus wie Spindeln. Die Testpersonen mit der höchsten Anzahl an Schlafspindeln schliefen in den Nächten ungestört durch.

Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Thalamus durch diese Schlafspindeln verhindert, dass Störgeräusche in die entscheidenden Bereiche des Gehirns gelangen und so wahrgenommen werden. Viele Schlafspindeln sorgen somit für einen stabileren Schlaf.

In weiteren Experimenten wollen die Forscher nun herausfinden, wie sich die Anzahl an Schlafspindeln erhöhen lässt, um die Schlafqualität zu verbessern.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 11. August 2010