Los Jungs! Tanzt!

... aber bitte schön beweglich bleiben!

Die armen Jungs: kaum trauen sie sich auf die Tanzfläche, werden sie auch schon kritisch beäugt, wenn nicht gar bekichert. Jetzt hat ein britisch/deutsches Wissenschaftler-Team aber herausgefunden, wie die Jungs sich bewegen müssten, um beim anderen Geschlecht gut anzukommen. Wissenschaftler der Universität Göttingen und der britischen Northumbria University in Newcastle entdeckten mit Hilfe von Computersimulationen, dass ein biegsamer Nacken, ein beweglicher Rumpf sowie schnelle Bewegungen des rechten Knies auf weibliche Zuschauer besonders anziehend wirken. Warum das so ist, läge vermutlich daran, dass diese Bewegungen Signale über die Gesundheit, Lebenskraft, körperliche Stärke und Fortpflanzungsfähigkeit eines Mannes aussenden, sagen die Forscher. Auch im Tierreich sei zu beobachten, dass "männliche" Bewegungen etlichen Tierarten als Balzsignal dienen.

Tanz der Avatare

Um das herauszufinden, filmten die Wissenschaftler 19 Männer, die zu einem Basisrhythmus tanzten. Danach wurden deren Bewegungen in einer Computersimulation auf gesichtslose Figuren, sogenannte Avatare, übertragen, damit das Aussehen der Männer die Bewertung der Frauen nicht beeinflussen konnte. 39 Frauen schauten sich die entstandenen kurzen Videoclips der virtuellen Tänzer an und mussten dann ein Urteil über die Tanzqualität abgeben.

Frauen finden Tanzbewegungen von kräftigen Männern attraktiver

„Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen die Tanzbewegungen von körperlich kräftigen Männern attraktiver bewerten und solche Tänzer als durchsetzungsfähiger einschätzen. Die neue Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Tanz Signale über einen Mann vermittelt, die bei der Partnerwahl entscheidend sind“, so Dr. Bernhard Fink, Leiter der Emmy-Noether-Forschungsgruppe „Evolutionäre Psychologie“ an der Universität Göttingen, der an der Studie mitgearbeitet hat. In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler mit dieser Technik auch die Wirkung des Tanzes von Frauen untersuchen.

Die Nachwuchsgruppe „Evolutionäre Psychologie“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Studie wurde in den Biology Letters der britischen Royal Society, der nationalen Akademie der Wissenschaften, veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 10. September 210