Auf welche Kommentare ist Verlass?

10 Tipps um „Fake“-Rezensionen in Online-Shops, auf Blogs und Preisvergleichsportalen aufzudecken

Pünktlich vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts veröffentlicht der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zehn Tipps um echte Kommentare und Bewertungen für den Online-Einkauf im Social Web zu nutzen. Anhand der Leitlinien lassen sich sogenannte „Fake“-Rezensionen in Online-Shops und Diskussionsforen, auf Blogs und Bewertungs- sowie Preisvergleichsportalen aufdecken. Gerade bei der Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken oder einem neuen Fernseher, Notebook oder einfach nur dem nächsten Buch lassen sich immer mehr von Meinungen anderer Userinnen beeinflussen.

Nutzerempfehlungen auch kritisch betrachten

„Mittlerweile kann jeder Internetnutzer Produkte und Dienstleistungen in Online-Shop rezensieren, eigene Erfahrungswerte auf Blogs und in Foren mitteilen sowie auf Vergleichsportalen bewerten. Doch sollten alle Kommentare und Empfehlungen im Social Web immer auch mit einem kritischen Auge betrachtet werden. Nicht selten kommt es vor, das sich zwischen die User-Bewertungen auch unternehmensnahe Rezensionen, sogenannte ‚Fake‘-Bewertungen mischen“, weiß Achim Himmelreich, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce im BVDW.

  • Ausreichend viele Empfehlungen
    Verschafft euch einen Überblick, wie viele Empfehlungen zu einem Produkt bereits abgegeben wurden. Zehn bis fünfzehn Aussagen zu einem bestimmten Produkt geben Sicherheit, dass die Aussagen vertrauenswürdig erscheinen.
  • Prüft die Aktualität!
    Da die Lebenszyklen von Produkten immer kürzer werden, solltet ihr besonders auf die Aktualität von Bewertungen achten. Handys, Spielekonsolen oder andere technische Produkte können sehr schnell veralten und nicht mehr dem neuesten Standard entsprechen.
  • Auch die negativen Bewertungen lesen!
    Wenn eine Person ein Produkt negativ bewertet, bedeutet dies noch lange nicht, dass es schlecht ist. Andererseits können Negativempfehlungen auch den entscheidenden Nachteil eines Produktes beschreiben. Eine ausreichende Anzahl negativer Aussagen kann auch weiterhelfen.
  • Schlechte Empfehlungen müssen nicht schlecht sein!
    Wenn eine Person einen Kommentar zu einem Produkt abgibt, ist das seine/ihre subjektive Meinung. War der Bewertende zur Regenzeit im Urlaub? Hat die Kundin ein internetfähiges Handy, wohnt aber in einer ländlichen Gegend ohne Internetzugang? Berücksichtigt also den Orts-, Zeit- und Kontextbezug!
  • „Fake“-Empfehlungen erkennen (1): Nur positive Produktbewertungen.
    Gibt es nur positive und keine negativen Bewertungen, ist Skepsis angesagt. Insbesondere dann, wenn der Shop oder das Online-Portal Einfluss auf die Bewertungsinhalte nehmen kann. Natürlich gibt es Produkte, die nur positive Bewertungen erhalten. Innovationen wie zum Beispiel das iPad von Apple bekommen nur selten eine negative Bewertung. Solche „Überfliegerprodukte“ sind jedoch weitläufig bekannt, sodass man hierfür eigentlich keine Empfehlungen lesen muss. Bewertungen sind gerade bei Produkten wichtig, die nicht im Rampenlicht stehen.
  • „Fake“-Empfehlungen erkennen (2): Formulierungen
    Sind alle Empfehlungen im selben sprachlichen Stil verfasst und haben den gleichen Rechtschreib- und Kommafehler, solltet ihr vorsichtig sein. Oft steckt da die gleiche Person hinter!
  • „Fake“-Empfehlungen erkennen (3): Formulierungen googeln
    Sind nur wenige Bewertungen zu einem Produkt vorhanden oder widersprechen sich die gemachten Aussagen besonders stark, macht den Google-Test. Kopiert die „verdächtigen“ Aussagen, fügt sie in die Google-Suchmaske ein und durchsucht das Internet nach dieser Formulierung. Wenn ihr dieselbe Formulierung zu einem Produkt auf verschiedenen, voneinander unabhängigen Shop-Seiten wieder findet, ist dies in der Regel eine gezielt gefakte Bewertung des Herstellers oder Vertreibenden des Produkts.
  • Prüft die Empfehlungen der Shops
    Recommender sind Empfehlungen der Online-Shops, in denen sie dem Kunden aufzeigen, welche Produkte ihn noch interessieren könnten. Mit "andere Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch" oder "ähnliche verfügbare Artikel, für die Sie sich interessieren könnten", versuchen die Shops ihren Umsatz zu steigern. Doch Vorsicht, nur weil andere das benannte Produkt auch gekauft haben, muss es euch noch lange nicht gefallen. Prüft solche Empfehlungen.
  • Nutzt verschiedene Informationsquellen
    Vergleicht die Bewertungen verschiedener Online-Shops, Foren, Blogs und Bewertungsportale. Werden die Produkte auf verschiedenen Portalen ähnlich bewertet, könnt ihr davon ausgehen, dass sie authentisch sind.
  • Achtet auf versteckte Kosten
    Über Empfehlungsportale oder Preissuchmaschinen gelangt ihr zu den günstigsten Angeboten. Auch diese Form der Empfehlung bzw. Preisempfehlung solltet ihr genauer betrachten. Oftmals gibt es erhebliche Unterschiede in den Versand- oder auch Retouren-Kosten. Das billigste Angebot ist nicht immer das günstigste.

Weitere Informationen findet ihr unter

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 18. November 2010