Besser schlafen ohne Licht

US-Studie: Schlafen bei Licht kann depressiv machen

Gehört ihr auch zu denen, die kein Auge zu machen können, wenn nicht irgendwo ein Lichtlein brennt oder zumindest der Fernseher läuft? Dann solltet ihr mal lesen, was eine neue US-amerikanische Studie herausgefunden hat. Nach diesen Ergebnissen ist nämlich selbst schwaches Licht in der Nacht ausreichend, um körperliche Veränderungen auszulösen, die zu Depressionen führen können. Zumindest bei Hamstern.

ForscherInnen der Neurowissenschaft an der Ohio State University hatten weibliche Sibirische Hamster acht Wochen lang jede Nacht schwachem Licht ausgesetzt und danach bedeutende Veränderungen in einem Teil des Gehirns, dem Hippocampus, gefunden.

Bedrosian, Co-Autor der Studie und Doktorandin an der Ohio State University und ihre Kollegen stellten die Ergebnisse am 17. November in San Diego auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neurowissenschaften vor.

Frühere Licht-Studie fand das gleiche Phänomen bei Mäusen

In dem Versuch war eine Hälfte der Hamster einem Standard-Hell-Dunkel-Zyklus von 16 Stunden Licht (bei 150 Lux) und acht Stunden völliger Dunkelheit ausgesetzt. Die andere Hälfte wurde 16 Stunden lang mit Tageslicht (150 Lux) und acht Stunden Dämmerlicht "beleuchtet" (5 Lux). Die Lichtstärke 5 Lux ist in etwa vergleichbar mit dem Licht eines Fernsehers, der in einem abgedunkelten Raum läuft, erklärte Randy Nelson, Co-Autor der Studie und Professor für Neurowissenschaft und Psychologie. Dieser Beleuchtung sind sehr viele Menschen ausgesetzt, wenn sie nachts den Fernseher laufen lassen.

Diese Ergebnisse passen zu einer früheren Studie, die das gleiche Phänomen bei Mäusen festgestellt hatte, die durch konstant helles Licht in der Nacht depressiv geworden waren. In einer anderen Studie wurde sogar herausgefunden, dass Licht bei Nacht auch in Verbindung mit Gewichtszunahme stehen kann.

Die ForscherInnen glauben, dass die nächtliche Lichtberieselung die Produktion des Hormons Melatonin hemmt. Durch die Abgabe von Melatonin weiß der Körper, dass es Nacht ist und stellt auf seine Erholungsfunktionen um.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 22. November 2010