Dr. Dog

Hunde erschnüffeln in Körperflüssigkeiten mit hoher Genauigkeit Corona-Infektionen

Du willst aufs Konzert, musst aber erstmal an Dr. Dog vorbei, dem Diagnosehund, der riechen kann, ob du aktuell eine Coronainfektion hast. Wäre das nicht praktisch und so viel angenehmer als ein Teststäbchen in der Nase? So ähnlich könnte es schon bald ablaufen - zumindest soll demnächst getestet werden, ob so etwas möglich und praktikabel wäre.

Ein Forschungsteam unter Leitung der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) hat in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine Studie durchgeführt, in deren Rahmen die Corona-Diagnosefähigkeiten von Hunden untersucht wurden. Hierfür wurden zehn spezialisierte Spürhunde der Bundeswehr einem speziellen Training mit Speichelprobene von gesunden und von coronainfizierten Menschen unterzogen. Anschließend mussten sie ihre feine Nase bei über 5.000 vorgelegten Proben unter Beweis stellen. Darunter befanden sich nicht nur Speichelproben, sondern auch Urin- und Schweißproben.

Die Proben wurden nach dem Zufallsprinzip verteilt – weder die beteiligten Hundeführer_innen noch die Forschenden vor Ort wussten, welche Proben positiv waren und welche zu Kontrollzwecken dienten. Die Hunde waren in der Lage, zwischen Proben infizierter und nicht infizierter Personen mit einer durchschnittlichen diagnostischen Sensitivität von 95 Prozent und Spezifität von 98 Prozent für Urin, 91 Prozent bzw. 94 Prozent für Schweiß und 82 Prozent bzw. 96 Prozent für Speichel zu unterscheiden. Mit Sensitivität ist gemeint, wie gut positive Proben auch als solche erkannt werden. Beim Beispiel Speichel bedeutet das, dass von 100 positiven proben 82 als positiv erkannt werden. Die Spezifität bzeichnet, wie gut negative Proben auch als negativ erkannt werden. Beim Speichel hieße das: Von 100 negativen proben werden 98 als negativerkannt. Die SARS-CoV-2-positiven Proben stammten von infizierten Personen mit und ohne Symptomen.

Der Geruchssinn des Hundes ist unübertroffen und mit dem Geruchssinn des Menschen nicht zu vergleichen; Hunde haben mehr als 1.000 Gene für die Olfaktion, eine höhere Nasenoberfläche, einen optimierten Luftstrom zum Riechen, 40-mal mehr Riechrezeptorzellen (200 bis 300 Millionen gegenüber 5 bis 8 Millionen beim Menschen) und ein zusätzliches Geruchssystem (vomeronasales Organ) um einige Beispiele zu nennen. Ein Exempel veranschaulicht die Geruchsfähigkeit von Hunden: Ein Hund ist in der Lage den Tropfen einer Flüssigkeit in 50.000.000 Litern Wasser, das entspricht 20 Schwimmbecken olympischer Größe, zu erkennen.
Demenstrpechend sind sie auch in der Lagen infektiöse und nicht-infektiöse Krankheiten wie verschiedene Krebsarten, Malaria, bakterielle und virale Infektionen zu erkennen.

*Machbarkeitsstudie „Back to Culture“*
In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hannover Concerts, Proevent, Kynoscience, Awias Aviation Services und der Bundeswehr wollen die TiHo-Forschenden die Erkenntnisse in der Praxis testen. Sie werden auf das Coronavirus trainierte Spürhunde in diesem Herbst bei mehreren Musikveranstaltungen einsetzen und mit Antigen- und rtRT-PCR-Tests vergleichen. Dies wird weitere Erkenntnisse darüber liefern, wie Corona-Spürhunde am besten bei der Detektion infizierten Menschen eingesetzt werden können.

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