Nicht nur Fichten fallen

Waldzustandsbericht 2020 zeigt erschreckende Ausmaße über das Sterben der Bäume

Am 24. Februar wurde vom Bundesagrarministerium der Waldzustandsbericht veröffentlicht - mit schockierenden Ergebnissen! Die jetzigen Befunde gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984: Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen; noch nie waren so viele Erhebungs-Bäume abgestorben wie 2020.
Betroffen sind: 79 Prozent der Fichten, 80 Prozent der Kiefern, 80 Prozent der Eichen, 89 Prozent der Buchen. 37 Prozent aller Bäume weisen deutliche Verlichtungen auf. Das heißt: Bei diesen Bäumen sind mindestens 26 Prozent der Blätter oder Nadeln vorzeitig abgefallen.

Das Waldsterben betrifft also nicht "nur" die Fichten, die hier nur in wenigen Gebieten wirklich gute Bedingungen finden, obwohl sie geschätzt rund 25 Prozent des Baumbestands in Deutschland ausmachen. Auch die gute alte Buche ist betroffen. Und das nicht nur in Wäldern, sondern oft auch direkt vor unserer Haustür: In Stadtparks, Gärten, Alleen. Bedroht werden die Buchen durch die Buchenkomplexkrankheit, zu deren Symptomen absterbende Äste und Kronenpartien zählen. Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben häufig die sogenannte Rinden-Nekrose ausgelöst, außerdem sind die Bäume für Insektenbefall, insbesondere durch den Buchenprachtkäfer und den bunten Buchenborkenkäfer anfälliger geworden. Die sogenannte Moderfäule durch Pilze geben der Buche dann auch noch den Rest, so dass ihre Krone plötzlich ausbricht und große Teile von ihr abfallen.

Der Klimawandel ist sichtbar überall.

Übrigens in den 80iger Jahren hieß der Waldzustandsbericht noch Waldschadensbericht. Mit dem harmloser gewordenen Wort "Zustand" kann man sich die alarmierende Verfassung, in der sich unser Wald befindet auch schön reden...

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 26. Februar 2021