Zombiefilme gegen Corona-Stress?

Studie: Horror-Filmfans gehen stressfreier durch die aktuelle Krise. Sie sind besser vorbereitet ;-)

Guckt ihr gerne krasse Zombieschocker? Filme über Alien-Invasionen? Weltuntergangsdramen oder Virus-Horrorfilme? Dann seid ihr möglicherweise besonders gut vorbereitet auf Situationen wie die aktuelle Pandemie und übersteht sie gelassener als andere Menschen. Zu diesem skurrilen Ergebnis kommen dänische und US-amerikanische Forscher, die selbst eine Vorliebe für Horrorfilme haben und sich in ihrer Forschung u.a. damit beschäftigen, warum Leute Lust haben, Filme zu gucken, die sie ängstigen und was das bei ihnen bewirkt.

Weil zu Beginn der Pandemie Virus-Katastrophenfilme wie Outbreak oder Contagious in den Filmcharts an die Spitze kletterten, wollten sie außerdem wissen, ob es möglicherweise irgendeinen Vorteil gibt, wenn man sich mit solchen Themen beschäftigt hat, bevor sie dann wirklich eintreten.
Zu diesem Zwecke starteten sie eine ausgeklügelte Online-Befragung unter über 300 Testpersonen und dabei zeigte sich, dass Fans von Horror-Formaten in der Pandemie weniger negative Stresssymptome zeigen. Sie sind psychologisch stabiler, während sie zusehen, wenn in echt passiert, was sie auf dem Bildschirm schon tausend Mal zuvor hautnah "miterlebt" haben.

Die Forscher_innen glauben, dass das ähnlich funktioniert wie in der Behandlung von Angststörungen. In der Konfrontationstherapie etwa werden Patient_innen beispielsweise ihren realen Ängsten ausgesetzt, ohne wirklich in Gefahr zu sein (z.B. virtuellen Spinnen). Sie lernen dann in einem sicheren Raum, mit dem Gegenstand ihrer Angst umzugehen.
In der Studie zeigt sich zudem, dass Fans von sogenannten „Prepper“-Filmen (also Alien-Invasion, Apokalypse und Zombie Alarm) in der Pandemie nicht nur weniger gestresst waren, sondern auch besser vorbereitet. (Ob sie geheime Klopapier-Lager angelegt haben, wurde hier nicht erwähnt.)

Die Forscher_innen folgern, dass der Konsum von ängstigenden Inhalten also nicht nutzlos ist, sondern möglicherweise auch Vorteile im realen Leben verschaffen kann.
Die Auseinandersetzung mit Krisen und Katastrophen in einem geschützten Rahmen (auf dem Sofa vor der Glotze) kann einen darauf vorbereiten, eine echte Krise psychologisch gut durchzustehen. Man ist halt innerlich vorbereitet und weiß, wie so was abläuft 😉. Wenn euch also jemand künftig für euren morbiden Seriengeschmack kritisiert, dann wisst ihr, was ihr antworten könnt: man muss auf alles vorbereitet sein!

Wer jetzt mitten in der Pandemie noch mit dem Horror-Training anfangen will, hat für die aktuelle Krise möglicherweise keinen Nutzen mehr. Aber die nächste Krise kommt bestimmt.

Quelle:

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