Find a way not an excuse!

Einsendung von Leonie Deimann, 22 Jahre

Einen Weg finden und keine Ausreden – das ist wohl der wichtigste Schritt, welchen die Menschheit gehen muss, um Verantwortung gegenüber unseren nächsten Generationen zu übernehmen. Dieses Motto haben wir uns auferlegt, um die Welt in unseren Augen schöner zu machen.

Ich meine WER, wenn nicht WIR – WANN, wenn nicht JETZT?

Fakt ist jedenfalls, dass das sechste große Artensterben bereits im vollen Gange ist und wir die letzte Generation sind, die etwas dagegen unternehmen kann und sollte. Wenn ich mir allein anschaue, dass der Mensch es geschafft hat, in nur 20 Jahren 40 % der kompletten Artenvielfalt auszurotten, aktuell jeder vierte Mensch unter Mangelernährung leidet und bis 2040 rund 200 Millionen Klimaflüchtlinge erwartet werden – wird mehr als deutlich, wie ernst die Lage ist.

Was die Vergangenheit betrifft, können wir nicht viel ändern - zerstört ist nun mal zerstört. Doch was das JETZT angeht, können wir dazu beitragen, dass Beste zu geben, damit es den Lebewesen auf diesem Planeten in der Zukunft besser gehen wird.
Doch meistens fragen wir uns, was wir denn überhaupt als einzelne Person schon bewegen können. Das Gute – wir sind nicht alleine. Das wurde dieses Jahr in Zeiten einer weltweiten Pandemie mehr als deutlich. Gemeinsam sind wir stark!

Corona hat uns im Jahr 2020 ordentlich durchgerüttelt. Eine derartige Krise führt uns vor Augen, wie leicht unser Leben aus den Fugen geraten kann.
Die Natur dankt und leidet dieses Jahr gleichermaßen. Auf der einen Seite wurde deutlich, wie schnell sich die Natur wieder erholen kann, wie schnell Verbesserungen erreicht werden können. Natürlich ist dies nur ein kurzfristiger Effekt. Eine langfristige Verbesserung erreicht man nur mit gezielter Klima- und Umweltpolitik, welche Produktionsstrukturen, Infrastrukturen und Konsum- und Mobilitätsmuster nachhaltig und dauerhaft verändert. Jedoch wurde mehr als deutlich, wie dankend die Natur derartige Veränderungen annimmt.

Neben dem für die Natur wohltuenden Stillstand der Wirtschaft, des Tourismus und der Industrie, leidet aber auch Umwelt und Mensch. Der enorme Anstieg an Einwegprodukten, beginnend bei den Einwegmasken, welche jetzt 9 Monate nach der Einführung einer Maskenpflicht schon überall in der Natur zu finden sind. Bishin zur Plastikverpackung in welchen diese verpackt und verkauft werden. Wem ist es noch nicht ins Auge gefallen, die Maskenleichen die am Straßenrand, im Straßengraben liegen und auch jetzt schon in den Weltmeeren auftauchen?

Es leidet aber nicht nur die Natur unter der Krise. Viele Menschen haben existenzielle Probleme, da sie ihren Job verloren haben, das gesamte Einkommen wegfällt und kein Essen mehr auf dem Tisch landet.
Mit meinem Team von Project Wings haben wir uns zur Aufgabe gemacht, eine Lösung zu finden und unseren folgenden Generationen einen schöneren Planeten zu hinterlassen. Unser erster Schritt in diese Richtung: Wir bauen auf Sumatra das größte Recyclingdorf der Welt, einem Ort wo wir genau diesen Problemfeldern Aufmerksamkeit schenken wollen und erfolgreich diesen entgegenwirken. Das coolste daran – wir bauen aus Plastikflaschen gefüllt mit Plastikmüll, sogenannten Ecobricks.

Wir haben eine Lösung gefunden. Eine Lösung mit der wir auf der einen Seite etwas gegen das immense Müllproblem unternehmen. Und auf der anderen Seite, den Einheimischen, welche vor allem in unserer Projektregion stark unter dem fehlenden Tourismus leiden, eine alternative Einnahmequelle bieten. In unserer Projektregion haben wir eine Art Pfandsystem eingeführt, wodurch wir den Menschen vor Ort die Möglichkeit geben, Müll zu sammeln, Plastikflaschen mit diesem zu befüllen und die befüllten Flaschen dann bei uns einzutauschen. Die Einheimischen bekommen dafür 5000 Rupia pro Flasche, können sich dadurch ihren Lebensstandard verbessern und haben die Möglichkeit, unter anderem auch ihren eigenen Hausmüll zu recyceln. Die Regenwälder und die Flüsse werden gesäubert, während die Einheimischen ein zusätzliches Einkommen für sich und ihre Familien generieren können.

Und was machen wir dann mit den Ecobricks? Ja ganz richtig, wir bauen daraus Wände, Häuser und ein komplettes Dorf. 250 Tonnen an gesammelten Plastikmüll stellen das Fundament dafür dar. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Natur, Tier und Menschen gleichzeitig zu helfen.
JETZT ist es an der Zeit aufzustehen und gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels vor zu gehen. Jetzt sind wir jung und haben die Energie zu handeln. Auch wenn Corona unseren Alltag erschwert, wir haben keine Zeit mehr Ausreden zu finden, sondern jetzt ist die Zeit für Lösungen!

Find a way not an excuse!